Der neue Chef Manfred Pakusius plant für das größte Stadtteilfest Hamburgs unter anderem Balkontheater. Es soll sich einiges verändern.

Altona. Neuer Chef, neue Akzente: Bei der Altonale, dem mit 500 000 Besuchern größten Stadtteilfest Hamburgs, wird sich einiges verändern. "Das Besondere der Altonale soll wieder stärker erlebbar werden. Es muss wieder kribbeln", sagte Manfred Pakusius, der seit 1. Oktober neuer Geschäftsführer der Altonale GmbH ist. Der 48-Jährige, der zu den Mitbegründern der Veranstaltung zählt, löst Dieter Meine ab, der die Funktion seit 2004 innehatte. Mit Pakusius sitzt zum ersten Mal ein ausgewiesener Eventmanager auf dem Chefsessel. In den vergangenen Jahren betreute er als Geschäftsführer der Hamburger Agentur uba unter anderem die Fußball-Fan-Feste auf dem Heiligengeistfeld und das Duckstein-Festival auf der Fleetinsel.

Jetzt will er die Altonale, die im kommenden Jahr in die 14. Runde geht, weiterentwickeln. "Überraschender, strukturierter, politischer", lautet sein Motto für das dreitägige Straßenfest mit einem Etat von 200 000 Euro. Es gehe darum, die Möglichkeiten des Stadtteils auszuschöpfen und "besondere Orte wie etwa Hinterhöfe besonders zu bespielen". Ein Beispiel hat er schon parat. Im nächsten Jahr will er Theater auf Balkonen in Szene zu setzen statt auf einer Bühne. Auch das Musikprogramm will der neue Chef aufmöbeln. Ab 2012 würden die Auftritte für alle Musiker wieder zentral vergeben. "Wir wollen weiter das Schaufenster des Stadtteils sein, aber auch zu einer Outdoor-Bühne der Hamburger Klubs werden", so Pakusius. Sein Appell: "Es lohnt sich wieder, sich bei der Altonale zu bewerben."

Ein weiteres Ziel sei es, die Beteiligung im Stadtteil auszubauen. "Wir sind schon jetzt gut vernetzt, 170 Vereine und 100 Geschäfte aus Altona machen beim Straßenfest mit. Aber das kann noch mehr werden." Gleichzeitig will Pakusius das Straßenfest, das sich von der Goethestraße in Altona-Altstadt bis zur Eulenstraße in Ottensen zieht, übersichtlicher machen. "Wir haben bemerkt, dass Besucher Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren", sagt der Altonale-Chef. Deshalb werde das Markenzeichen, die Vereinsmeile, künftig klarer im Mittelpunkt stehen. Vom Spritzenplatz bis zur Fabrik sollen diese Stände platziert werden.

Für eine weitere Idee muss der neue starke Mann dagegen noch werben: Er will das dreitägige Straßenfest in Juni von dem parallel stattfindenden Kulturfest, das an 18 Tagen einen breiten Mix von etwa 100 Veranstaltungen bietet, trennen. "Die gewachsenen Strukturen müssen klarer und übersichtlich werden." 2013 will er das umgesetzt haben. "Danach können wir darangehen, die Kultur-Altonale weiter auszubauen."