Der neue Verein Boxschool unterzeichnete mit der Opferhilfe-Vereinigung einen Kooperationsvertrag. Ziele sind Opferempathie und Gewaltprävention.

Hamburg. Angestoßen wurde mit Kaffee und Wasser, der Anlass hätte jedoch eine größere Feier gerechtfertigt: Der Hamburger Verein Boxschool e. V. hat einen ersten Meilenstein in seiner noch jungen Geschichte gesetzt. Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit der Opferhilfe-Vereinigung Weißer Ring konnte das zum Jahresbeginn neu gegründete Projekt seiner Arbeit eine wichtige gesellschaftliche Legitimation verleihen. "Wir sind froh, eine so renommierte Einrichtung wie den Weißen Ring von unserem Konzept überzeugt zu haben. Für uns ist das ein ganz wichtiger Schritt", sagte Olaf Jessen, Erster Vorsitzender von Boxschool.

Der Verein, der nach Meinungsverschiedenheiten zwischen Jessen und seinem ehemaligen Mitstreiter Christian Görisch aus dem Projekt Box-out hervorgegangen war, vermittelt Schülern im Alter von zehn bis 18 Jahren über regelmäßiges Boxtraining ein positives Sozialverhalten. Sein Ziel ist die Förderung der Aggressionsbewältigung an Schulen, der Opferempathie und der Gewaltprävention. Die Schulen Am Heidberg, Luruper Hauptstraße, Arnkielstraße, Stadtteilschule Geschwister Scholl, Stadtteilschule Altona und Othmarschener Kirchenweg nehmen an dem wissenschaftlich gestützten Projekt bereits teil. Bis Ende des Schuljahres hofft Jessen, 15 Partnerschulen unterstützen zu können.

+++ Weißer Ring zieht Bilanz: 1173 Opfer unterstützt +++

+++ Beim Weißen Ring finden die Opfer von Gewalt Hilfe +++

"Boxschool vermittelt verhaltensauffälligen Schülern Werte wie Kameradschaft, Fairness, Achtung, Disziplin und Selbstkontrolle und fördert damit ein respektvolles Miteinander. Deshalb ist der Verein für uns ein wichtiger Kooperationspartner", sagte Wolfgang Sielaff, Vorsitzender des Landesverbands des Weißen Rings in Hamburg, dem besonders der Blick aus der Opferperspektive am Herzen liegt. "Das Hineindenken in die Opferrolle kann verhindern, dass Menschen zu Tätern werden", sagt er.

Mündliche Kooperationsvereinbarungen hat Boxschool zudem mit dem Landesinstitut für Gewaltprävention, in dessen Projekt "Cool in School" der Verein eingebunden ist, und der Einrichtung "Gefangene helfen Jugendlichen". Diese sollen in den kommenden Wochen schriftlich fixiert werden. Um die Erweiterung des Trainerstabs von derzeit fünf auf zwölf finanzieren und weitere 100 Paar Boxhandschuhe und anderes Material anschaffen zu können, ist Boxschool auf Sponsoren angewiesen. Interessierte finden im Internet ( www.boxschool.de ) Informationen.