Viele Neubau-Pläne sind wegen des politischen Umbruchs in Verzug geraten

Hamburg. Dieser Container-Boom ist nicht erwünscht: Rund 7200 Kinder müssen in Hamburg vom kommenden Schuljahr an in "mobilen Klassenzimmern" unterrichtet werden. Die Zahl der Container auf dem Gelände von Schulen wird sich auf 299 fast verdoppeln. Die Gesamtkosten für die Miete der Stahlkästen belaufen sich auf mehr als zwölf Millionen Euro.

Der gestiegene Raumbedarf ist in erster Linie auf die Verkleinerung der Klassengrößen zurückzuführen, die im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Diese Verbesserung der Unterrichtssituation führt allein zu einem Mehrbedarf von 200 bis 240 Klassenräumen. Zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf "Inklusion" (Einbeziehung) behinderter Kinder an Regelschulen werden pro Jahrgang 16 Klassenräume kalkuliert.

Weil wegen des politischen Umbruchs der vergangenen zwei Jahre Planungsunsicherheit herrschte, ist der Schulbau im Verzug. Rund drei Jahre veranschlagen Experten als Zeitraum zwischen der Entscheidung für einen Neubau und dessen Fertigstellung. "Es bleibt uns nichts anderes übrig, als vorerst jedes Jahr zusätzliche Container an Schulen aufzustellen", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD), der Ende des Jahres den neuen Schulentwicklungsplan vorlegen will.