Cornelia Brammen und Christoph Elbern schätzen das urbane Leben mit ihren Kindern seit 1996. Neu hierherzuziehen wäre zu teuer

Eimsbüttel. Ein Bauerngarten, in dem Hortensien, aber auch Bohnen, Erdbeeren und Rapunzel wachsen - Cornelia Brammen, 48, freut sich jeden Tag über das kleine Reich ihrer Familie in Eimsbüttel. In der Nähe vom Eimsbütteler Weiher und der Osterstraße hat sie bereits 1996 mit ihrem Mann Christoph Elbern, 51, und der damals achtjährigen Tochter Anne die 110 Quadratmeter große Vier-Zimmer-Jugendstil-Wohnung im Erdgeschoss bezogen.

Heute lebt das Journalisten-Ehepaar dort mit den Söhnen Anton, 12, und Bruno, 11 - Anne ist mittlerweile 23 Jahre alt und bereits ausgezogen. Die Familie Brammen-Elbern gehört damit zu einer immer geringer werdenden Zahl von Familien, die mitten in der Stadt wohnen. "Wir haben uns schon früh dafür entschieden, weil Kinder hier kurze Wege haben, sehr selbstständig unterwegs sein können", sagt Cornelia Brammen. "Aber seitdem sind die Preise für Wohnungen enorm gestiegen." So sehr, dass die Zahl der Familien im Kernbereich Hamburg sinkt, da sich immer weniger das Leben dort leisten können. "Eimsbüttel ist ein eher ruhiger Stadtteil mit gemischten Bevölkerungsgruppen, die sich in den letzten Jahren Richtung Oberschicht gewandelt haben", beschreibt Cornelia Brammen ihr Umfeld. Zwar nehme die Zahl der alten Einzelhändler ab, aber insgesamt sei die Infrastruktur im Viertel hervorragend. "Alles ist fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichbar", sagt sie. Supermarkt und Gemüsehändler, Bücherhalle, Freibad, Kino, Ärzte, Kitas, Schulen, der Sportverein, in dem Anton Tennis und Fußball spielt, und die Schrebergartenanlage, in der sie regelmäßig joggt. Sohn Bruno ist - nach dem Vorbild der radelnden Mutter und dem sportlichen Vater - mit dem Rennrad unterwegs. Das Auto wird selten vom schwer ergatterten Parkplatz bewegt.

Christoph Elbern, der als Geschäftsführer einer Kundenzeitschrift die Woche über in Kassel arbeitet, nimmt den Zug. Außerdem ist die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut: die U 2 und drei Buslinien fahren in unmittelbarer Nähe ab. Woanders als in ihrem Stadtteil möchte Cornelia Brammen nicht wohnen. Oder doch, vielleicht: "Ein romantischer Gedanke, den ich hege", sagt sie, "ist, irgendwann mal ganz weit rauszuziehen. So richtig in die Pampa." Mit noch mehr Grün als im Bauerngarten.