Weil die Gehwege der Sierichstraße im schlechten Zustand sind, müssen Radfahrer auf die Straße. Der ADFC begrüßt die Entscheidung.

Winterhude/Uhlenhorst. Es wird eng für Radfahrer in Winterhude und Uhlenhorst, denn ab sofort dürfen sie nicht mehr auf den Gehwegen der Herbert-Weichmann-Straße und der Sierichstraße fahren, sondern müssen sich die Fahrbahn mit den Autofahrern teilen. Außerdem dürfen Radfahrer nur noch in die Richtung fahren, in die die Einbahnstraße freigegeben ist. Wer also ab 12 Uhr stadteinwärts fahren möchte, muss über Nebenstraßen ausweichen.

Die Verkehrsbehörde begründet ihre Entscheidung, die Radfahrer auf die Straße zu schicken, mit dem schlechten Zustand der Gehwege. "Eine gemeinsame Nutzung ist in der Praxis nicht möglich", sagt Polizeioberrat Robert Golz. Mit einer steigenden Anzahl an Unfällen rechnet er nicht: "Die Sierichstraße ist zwar stark befahren, aber es gibt wenig Unfälle." Bisher rund 100 im Jahr, Fahrradfahrer seien selten involviert.

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt die Entscheidung: "Der Gehweg auf der Sierichstraße ist zu eng für Radfahrer, außerdem behindern Bäume und geparkte Autos die Sicht", sagt Merja Spott, Referentin für Verkehr beim ADFC.

Auch Fußgänger hätten es künftig leichter, denn sie müssten nicht ständig Radfahrern ausweichen. Bezirksleiter Wolfgang Kopitzsch sieht die Entscheidung derweil als problematisch: "Die Herausforderung wird sein, die Sierichstraße für Rad- und Autofahrer vernünftig befahrbar zu machen" sagt er und kündigte Gespräche mit der Verkehrsbehörde an.