Hamburg erhält zu wenig Verstärkung aus den anderen Bundesländern

Hamburg. Der Hansestadt stehen am kommenden Wochenende wieder Krawallnächte bevor. Bei Großdemonstrationen am Sonnabend und Sonntag werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet. Und schon jetzt scheint klar, dass die Polizei nicht mit einer ausreichend großen Zahl von Beamten in die Einsätze gehen kann. Eine interne Prüfung der Polizei hat ergeben, dass in Hamburg "die Kräftelage ... keine ausreichende Deckung" zeigt, erfuhr das Abendblatt. Polizeikräfte aus anderen Bundesländern werden etwa in Bremen und in Heilbronn eingesetzt, weil dort die rechtsextremistische NPD zu Demonstrationen aufgerufen hat.

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Ausschreitungen fordert Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), das Schanzenviertel für den 30. April sowie den 1. Mai als Gefahrengebiet auszuweisen. "So können wir im Vorfeld verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen und Platzverweise aussprechen", sagte Lenders. Bereits am zurückliegenden Osterwochenende machte die "Recht auf Stadt"-Bewegung mobil: Am Ostersonntag besetzten 40 Aktivisten das seit Jahren leer stehende ehemalige Altonaer Finanzamt an der Großen Bergstraße. Die Hausbesetzung wurde von einem Großaufgebot der Polizei friedlich beendet.