Der Chef des NABU-heims in Wulsbüttel, aus dem Dennis K. verschwand, ist froh, dass die Ungewissheit ein Ende hat.

Wulsbüttel. Wenn er durchzählte und statt 30 Kindern nur 29 pünktlich zum Mittagessen kamen, dann habe ihn wieder die Angst beschlichen. Die Angst, dass es wieder passiert sein könnte. Sönke Hofmann war bereits 2001 Chef des Schullandheims in Wulsbüttel (Landkreis Cuxhaven), aus dem Dennis Klein verschwand. "Wenn man so etwas erlebt hat, dann muss man fast jeden Tag daran denken", sagt Hofmann, der als Geschäftsführer des Naturschutzbundes (NABU) Bremen auch Chef des NABU-Heims in Wulsbüttel ist. Er sei "unendlich froh, dass die Ungewissheit ein Ende hat", sagt Hofmann. "Ehrlich gesagt, hatte ich nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass der Fall gelöst wird."

Nach der Entführung von Dennis aus dem Gebäude hatten sich viele Eltern geweigert, ihre Kinder in das Schullandheim fahren zu lassen. Das Heim investierte daraufhin mehr als 30 000 Euro in Sicherheitsmaßnahmen. Die Schlafzimmerfenster wurden dauerhaft verschlossen und dafür eine Belüftungsanlage eingebaut, Fenster wurden ausgetauscht, Gitter nachgerüstet, die Fluchttüren haben außen keine Klinken mehr. "Es ging darum, dass niemand mehr unbemerkt eindringen kann", sagt Hofmann.