Die Soko "Dennis" ermittelt noch in zwei weiteren Fällen gegen Martin N., der drei Morde gestanden hat. Nachdem 1992 die ersten Medienberichte über den Mord von Stefan J. veröffentlicht wurden, meldeten sich in ganz Norddeutschland immer wieder Bürger bei der Polizei, die ähnliche Übergriffe beobachtet hatten. Das Abendblatt dokumentiert die Chronologie der Fälle:

10. August 1998: In einem Zeltlager bei Brunssum (Niederlande) verschwindet der elf Jahre alte Nicky V.

11. August 1998: Bereits am nächsten Tag wird Nickys Leiche in einer nahe gelegenen Fichtenschonung gefunden.

7. April 2004: In einem Schullandheim im westfranzösischen St. Brevin les Pins wird der elf Jahre alte Jonathan C. als vermisst gemeldet.

23. Mai 2004: Die Leiche des Jungen wird in einem etwa 30 Kilometer entfernten Teich aufgefunden. Jonathan war nur mit einem Schlafanzug bekleidet. Seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt.

Fälle aus Norddeutschland, an denen Martin N. mutmaßlich beteiligt war:

30. November 2004: In Bremen dringt ein maskierter Mann in ein Einfamilienhaus ein. Der Täter bedroht den 14-jährigen Sohn der Familie mit einer Pistole und missbraucht ihn. Das Opfer beschreibt ihn später als groß, dunkel gekleidet und mit brummiger Stimme.

9. April 1995: In einer Jugendherberge in Bademühlen nahe der niedersächsischen Stadt Zeven betritt ein maskierter Mann den Schlafsaal und berührt einen Jungen unter seiner Decke.

Ende Juli 1999: Ende Juli oder Anfang August 1999 weckt ein Täter einen acht Jahre alten Bremer Schüler im Wulsbütteler Schullandheim und trägt ihn aus dem Zimmer. Der Mann ist in schwarzes Leder gekleidet und hat eine Wollmütze mit Löchern als Maske auf. Er trägt den Jungen in einen anderen Raum und missbraucht ihn. Es ist das Schullandheim, aus dem zwei Jahre später der neunjährige Dennis K. verschwindet.