Wie Wikipedia zu dem wurde, was es ist - eine der beliebtesten Seiten im Netz

Neustadt. Es waren zwei simple Worte. "Hello, World!", schrieb Jimmy Wales am 15. Januar 2001 auf die englischsprachige Seite wikipedia.org. Es handelte sich um einen Testartikel, um einen Versuch. Dass er mit diesem Satz den Auftakt zu einem Welterfolg markierten würde, daran dachte der 44-jährige US-Amerikaner sicherlich nicht.

Wikipedia - der Name setzt sich zusammen aus wiki (hawaiianisch für schnell) und Encyclopedia, Enzyklopädie. Und das umschreibt bereits das System: Die Artikel des Online-Lexikons sind frei zugänglich und können von jedem direkt bearbeitet werden. Rund 300 ehrenamtliche Administratoren überprüfen auf der deutschen Wikipedia-Seite die Richtigkeit der mehr als 1 168 000 Artikel von etwa 7000 regelmäßigen Autoren. 1,14 Millionen Benutzer sind registriert. Weltweit existieren 17 Millionen Artikel in 278 Sprachversionen des Online-Lexikons, die deutschsprachige Wikipedia gehört dabei zur zweitgrößten.

Das Wachstum der Wissensplattform ist quasi ungebremst, was manchmal im Widerspruch zur Qualität der Artikel stehen kann. Längst hat Wikipedia gedruckte Lexika wie den Brockhaus und die Encyclopedia Britannica vom Markt verdrängt - nicht zuletzt aufgrund des größeren Umfangs. So umfasst der neueste Brockhaus rund 300 000 Schlagwörter, die deutschsprachige Wikipedia dagegen 60 Millionen Wörter. Bezahlt wird keiner der Autoren, ihr Engagement ist freiwillig. Die Webseite finanziert sich ausschließlich über Spenden, in Deutschland kümmert sich seit Mai 2004 der Verein Wikimedia mit Sitz in Berlin um Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung und Logistik der deutschen Wikipedia.

Mit der Enthüllungsplattform WikiLeaks verbindet die Enzyklopädie übrigens lediglich das Wort Wiki, Ausdruck für die offene Zugänglichkeit der Inhalte. Auch das lässt sich natürlich nachlesen - auf Wikipedia.