Die Sozialbehörde will Stadtteile wie Billbrook und Billstedt entlasten. Flüchtlinge und Wohnungslose sollen gerechter verteilt werden.

Billbrook. Die Sozialbehörde will eine Arbeitsgruppe einrichten, um die Verteilung von Wohnungslosen und Flüchtlingen auf die Bezirke gerechter zu gestalten. Das teilt Behördensprecherin Julia Seifert mit. Die Behörde ist von mehreren Seiten heftig kritisiert worden, weil sie eine Massenunterkunft in Billbrook weiter aufstocken will. Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die Massenunterbringung, sondern auch die Tatsache, dass die Stadtteile Billstedt und Billbrook davon unverhältnismäßig hoch betroffen sind. So befürchtet der Billstedter CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Chef der CDU, Billstedt David Erkalp, ein Abrutschen von Billstedt in die Kriminalität (wir berichteten). Er bemängelte: "Den Billstedtern und Billbrookern wird zu viel zugemutet, denn die Stadtteile sind bereits in vielen Bereichen benachteiligt."

Julia Seifert sagt dazu: "Die Verteilung der Wohnunterkünfte für Zuwanderer und Wohnungslose auf die Bezirke und Stadtteile ist historisch gewachsen." Wenn die Zuwandererzahlen wie im Moment weiter steigen, werde die Sozialbehörde weitere Plätze schaffen müssen. "Dafür wird eine Arbeitsgruppe mit den Bezirken eingerichtet. In dieser Gruppe wird es auch darum gehen, wie man mögliche neue Unterkünfte möglichst gerecht auf die Bezirke verteilen kann. Eine gerechte Verteilung auf die einzelnen Stadtteile wird aber sicher nicht möglich sein. Für die Unterbringung muss es geeignete Objekte geben - dazu gehört auch, dass sie für die Steuerzahler bezahlbar bleiben", sagt Julia Seifert.