Liebe Hamburgerinnen,

liebe Hamburger!

Welches Panorama ist schöner: das platte von Lombards- und Kennedybrücke in Richtung Binnenalster oder das hügelige der Prager Burg mit dem St.-Veits-Dom? Ich kann für mich zwar keine eindeutige Antwort auf diese Frage finden, aber hey: Immerhin stelle ich mir sie überhaupt. Und das will was heißen - nämlich dass Hamburg mir schon sehr ans Herz gewachsen ist.

Und dass, obwohl ich erst zwei Monate in dieser tollen Stadt lebe. Doch deren quirlig-buntes Flair hat mich von Anfang an begeistert, gerade im Kontrast zum eher getragenen Prag. Jedenfalls gibt's viele Dinge, die ich an und in Hamburg liebe. Diese Rambazamba-Stimmung auf dem Kiez zum Beispiel. Oder den weltleckersten Pizza-Döner an der U-Bahn-Station Lattenkamp, den mit "Salat mit alles" und Tzatziki und Ananas-Curry-Soße. Und natürlich meinen Freund Levi, den ich hier in der Hansestadt kennengelernt habe.

Wisst ihr, was ich an eurer Stadt noch so gerne mag: das verlässliche, gut ausgebaute Verkehrssystem. Und dass am Wochenende die U- und S-Bahnen sogar rund um die Uhr fahren, das kommt mir als fröhlichem Feiergänger wirklich sehr gelegen. Zum Vergleich: Wer in Prag nachts von einer Party nach Hause fahren will, der muss mit ein paar wenigen Bussen und Trams zurechtkommen. Apropos Tram: Dass es die in Hamburg gar nicht gibt, das hat mich anfangs ganz schön verwundert. Ich dachte immer, jede Metropole hätte Straßenbahnen. Aber wie ich mitbekommen habe, ist die Tram bei euch ja durchaus ein Thema ...

Ob ich in Hamburg irgendetwas vermisse? Oh ja: tschechisches Bier. Denn ganz im Ernst: Gegen Urquell und Staropramen sind Astra und Holsten doch Leitungswasser. Und gegen Svijany - das beste Bier überhaupt - erst recht. In diesem Sinne: Prost!

Jirí Chyba studiert Architektur und Stadtplanung an der HafenCity-Universität (HCU).