Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar fordert, Fehler bei Widersprüchen rasch zu beheben

Hamburg. Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat Google aufgefordert, die Fehler beim Verpixeln von Häusern möglichst rasch zu beheben. Eine Reihe von Bürgern habe sich bereits bei ihm beschwert, dass ihre Wohnhäuser trotz Widersprüchen nicht unkenntlich gemacht worden seien, sagte Caspar. Im Moment lasse sich allerdings nicht sagen, ob es sich um eine signifikante Anzahl von Beschwerden handelt oder nur um einige Ausreißer. "Gemessen an der Zahl von fast einer Viertelmillion Anträgen scheint es bisher aber eine eher überschaubare Menge zu sein", sagte der Datenschützer. Bisher hatten nach Angaben von Google 244 237 Antragsteller in den 20 deutschen Städten, die gestern an den Start gingen, Unkenntlichmachungen beantragt. Caspar ist für Google zuständig, weil der Konzern seinen Deutschland-Sitz in der Hansestadt hat.

Bei Google gab es gestern allerdings auch gegenteilige Beschwerden: "Wir haben viele Anfragen von Nutzern bekommen, die verlangen, dass ihr Haus unverwischt zu sehen ist", sagte Google-Unternehmenssprecher Kay Oberbeck. Das sei jedoch nicht möglich. Die Pixelungen seien in Absprache mit den Datenschützern im Rohmaterial eingebracht worden und damit irreversibel.

Das ist auch dann der Fall, wenn in einem Mehrfamilienhaus nur ein einziger Bewohner die Unkenntlichmachung beantragt hat. Das sei mit den Datenschützern so vereinbart worden.

Der Konzern habe in keinem anderen Land so viele Zugeständnisse an Datenschützer und die Politik gemacht, sagte Philipp Schindler, Google-Vizepräsident für Nord- und Zentraleuropa. Das betonte auch Peter Fleischer, Datenschutzbeauftragter bei Google: "Die Diskussionen mit den französischen Behörden haben eine Woche gedauert, die in Deutschland zwei Jahre."

Wer sein Haus pixeln lassen will, kann das auch weiterhin jederzeit verlangen. Auch wer Gesichter oder Autokennzeichen entdeckt, die ungenügend unkenntlich gemacht wurden, kann Nachbesserungen beantragen. Einfach auf den in der betreffenden Ansicht integrierten Link "ein Problem melden" klicken. Nach dem Ausfüllen des Formulars wird der beanstandete Bildausschnitt an Google übermittelt.