Kleine Brötchen backt dieser Mann nicht. Muss Jochen Gaues alias "Bundesbäcker" auch nicht mehr. Schließlich schneidet sich die Kanzlerin gern mal eine Scheibe von seinem Sylter Weißbrot ab, und Bundespräsident Christian Wulff lässt sich die Schrippen von Hannover in die Hauptstadt karren, was als Skandälchen zumindest das Sommerloch füllte. "Ey, Brötchen hat der von mir nie gekriegt", sagt der 44-Jährige. Nur Ciabatta.

Der im ostfriesischen Sande geborene und aufgewachsene "Tatort"-Fan, der mit seiner wasserstoffblonden Stoppelfrisur ein bisschen aussieht wie H.P. Baxxter von der Techno-Kapelle Scooter (das passende Organ hat er!), ist jetzt quasi "frischgebackener" Hamburger, der auch den HSV beliefert: Heute eröffnet offiziell seine Filiale an der Hoheluftchaussee. "Die Stadt ist einfach geil", sagt der Frühschwimmer. "Früher dachte ich: Ja, Tor zur Welt und bla - aber es stimmt."

Durch das Tor will der Vater von acht Kindern, der mit seiner zweiten Frau Betty, 43, einer Ex-Azubine, in Gehrden bei Hannover lebt, aber nicht gehen. "Ich kriege schon im Harz Heimweh", sagt der Ferrari-Fahrer, der nach der neunten Klasse die Schule schmiss.

In Los Angeles hat er einen Fan: Jack Nicholson, der gern in eine Kohl-Speck-Bemme aus dem Hause Gaues beißt. Filmstar wird Gaues jetzt selbst: Im Januar zeigt der NDR die Doku "Der Staatsbäcker". "Geil, oder?"