Bis zu 700 000 Zuschauer beim Marathon - und 30 000 Kunst- und Kulturbegeisterte erleben die Nacht der Nächte

Hamburg. Erst das möglicherweise rettende Heimspiel für den HSV, abends die Lange Nacht der Museen und am Sonntag dann der Marathon: Hamburg erlebt das vielleicht spannendste und aufregendste Wochenende des Jahres - und das längste noch dazu. Wegen des Feiertags 1. Mai am Dienstag haben sich viele am Montag freigenommen. Die Polizei warnt: Der erwartete Besucheransturm in der Stadt und die Straßensperrungen für den Marathon könnten für erhebliche Verkehrsprobleme sorgen.

Mit einem Sieg über Mainz 05 will der HSV schon in der vorletzten Partie der Saison an diesem Sonnabend alles klarmachen für den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. Tags darauf das nächste sportliche Großereignis: Rund 13 000 Läufer werden sich beim Marathon der 42,195 Kilometer langen Strecke durch das Stadtgebiet stellen, hinzu kommen noch mehr als 4000 Staffelläufer. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 700 000 Zuschauern, die - wenn die Meteorologen recht behalten - bei Sonnenschein und Höchsttemperaturen von 19 Grad den Profis und Freizeitsportlern an der Rennstrecke zujubeln werden.

Auch für die Kunst- und Kulturbegeisterten hat die Hansestadt bei der Langen Nacht der Museen am Sonnabend viel zu bieten. 48 Museen und Archive haben zwischen 18 Uhr und 2 Uhr morgens geöffnet - und auch hier werden mehr als 30 000 Besucher erwartet.

Die Polizei rät dringend dazu, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Veranstaltungen zu fahren. Der HVV hat sein Angebot außerplanmäßig ausgeweitet. Während der Langen Nacht der Museen bringen elf extra eingerichtete Buslinien die Besucher quer durch die Stadt zu den verschiedenen Ausstellungen. "Beim Marathon empfehlen wir die S- und U-Bahnen, denn auch der Busverkehr wird wegen der Sperrungen rund um die Strecke nur eingeschränkt nutzbar sein", sagte ein Polizeisprecher. Während der kompletten Veranstaltung fahren die Bahnen mit verlängerten Zügen, im Stadtbereich werden die Linien im Fünf-Minuten-Takt eingerichtet. Über die Haltestellen Landungsbrücken und St. Pauli können die Zuschauer zum Start des Marathons am Millerntorplatz oder zum Ziel in der Glacischaussee gelangen. Autofahrer sollten den Laufbereich am Sonntag weiträumig über die Autobahn oder nördlich über den Ring 3 umfahren.

Wer die Läufer beobachten will, wird auch außerhalb des Innenstadtbereichs einen guten Beobachtungsposten finden. Besonders im Nordteil der Strecke entlang der Fuhlsbüttler Straße benötigen die Läufer wegen einer Steigung die lautstarke Unterstützung der Fans. Richtig hart wird es für die Sportler zudem ab Kilometer 36 in Eppendorf - ein Streckenabschnitt, auf dem bei vielen Läufern die Energie am Tiefpunkt ist. Wer alles überblicken will, sollte sich das Spektakel von höher gelegenen Punkten anschauen, wie beispielsweise von der Brücke zur S-Bahn-Station Landungsbrücken.

Auch für die Lange Nacht der Museen lohnt sich eine gute Vorbereitung. In vielen Museen gibt es neben den Dauerausstellungen ein besonderes Rahmenprogramm, wie etwa einen Rodeowettbewerb im Rieck Haus in Bergedorf. In die ferne Vergangenheit können die Besucher des Archäologischen Museums in Harburg bei der Ausstellung "Eiszeit in Hamburg" reisen. Neuzugänge der langen Hamburger Museumsnacht sind in diesem Jahr das Wasserkunst-Museum in Rothenburgsort, das Gut Karlshöhe in Bramfeld und die Sammlung Falckenberg in den Harburger Phoenix-Hallen, in denen Fotoarbeiten von Wim Wenders ausgestellt werden.