"Wir wollen den Hamburger Trabrennsport wieder zu einer Spitzenstellung verhelfen", versprach Kaffeeunternehmer Max Herz (Tchibo) im Jahr 1965. 3,5 Millionen Mark hatte der Pferdezüchter damals für das Grundstück in Farmsen bezahlt. Das wären nach heutiger Kaufkraft rund 6,7 Millionen Euro. Das Gelände verpachtete er an die finanziell angeschlagene Trabrenn-Gesellschaft.

Ein gutes Jahrzehnt später zogen die Traber nach Bahrenfeld. Für das Geläuf hatte der Senat einen Teil des Volksparks abgeholzt.

Somit war für die Familie Herz der Weg für ein lukratives Geschäft frei. "Noch ist die Farmsener Bahn als Grüngelände ausgewiesen und würde beim Verkauf allenfalls 3,50 Mark je Quadratmeter bringen", schrieb das Hamburger Abendblatt im Jahr 1975.

"Genehmigt der Senat den Bau von Wohnungen, bringt aber jeder Quadratmeter mindestens 100 Mark." So geschah es: Auf der ehemaligen Rennbahn entstand ein Wohn- und Gewerbepark mit mehr als 1000 Wohnungen und 60 000 Quadratmeter Gewerbefläche. Max Herz' Sohn Günter steht mit seiner Familie heute hinter dem Unternehmen Winrace, das die Trabrennbahn in Bahrenfeld betreibt.