Ein Kommentar von Volker Behrens

Mit ihrer aktuellen Entscheidung hat die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ein deutliches Signal zur Stärkung von Hamburg als "Toon Town", als Stadt mit Trickfilmzukunft, gelegt. Die höchste Fördersumme ging an "Uuups! Noah ist weg", für den die Ulysses Filmproduktion eine Million Euro bekam. Auch der zweithöchste Betrag geht an einen abendfüllenden Animationsfilm. Trikk 17 bastelt an dem Stop-Motion-Werk "Out of the Woods" und erhält dafür 750 000 Euro.

Hamburger Firmen mit jungen Kreativen wissen, dass hier aktuelle Produktionen im größeren Format gewollt und möglich sind. Das ist wichtig für eine Medienstadt, in der Trickfilmer Franz Winzentsen unterrichtet und inszeniert hat. Hier schoben die Brüder Lauenstein die Puppen für ihren Film "Balance" so lange hin und her, bis sie dafür den Oscar bekamen. Aus Hamburg kamen die "Werner"-Filme und so manches Trickfilm-Kleinod.

Langfristig aber genügen weder die Erfolge der Vergangenheit noch der Hamburg Animation Award oder die Ausbildung an der Animation School. Um in Zukunft bestehen zu können, muss man zeigen, dass man hier Filme machen kann, die auf dem neuesten Stand der Technik sind, also auch in 3-D. Das traditionell sehr mobile Völkchen der Animationsfilmer geht dahin, wo die interessanten Produktionen entstehen. Auf Dauer hilft nur der Duft des Erfolges.