Ein Kommentar von Andreas Dey

Wer Aktien kauft, geht ein Risiko ein. Eine einfache Börsenregel, die auch gilt, wenn man nur die Beteiligung an einer gut bekannten Firma aufstockt. Eine andere Regel ist, niemals Aktien auf Pump zu kaufen. Wenn die Stadt 420 Millionen Euro Kredit aufnimmt, um weitere 13 Prozent an Hapag-Lloyd zu kaufen, ist das natürlich ein riskantes Geschäft, zumal die Schifffahrt starken Schwankungen unterworfen ist. Dass viele Abgeordnete dem nicht zustimmen wollten, liegt zudem daran, dass dieser Senat sich wie sein schwarz-grüner Vorgänger von der TUI unter Druck setzen ließ. Dennoch: Im Ergebnis konnte nach stundenlangen Debatten und Anhörungen von Experten zwar nicht bewiesen werden, dass Hapag aktuell bedroht ist. Aber es konnte eben auch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Konkurrent die Reederei schluckt - mit unabsehbaren Folgen für Tausende Beschäftigte und den Hamburger Hafen. Der Senat musste abwägen: Entweder abwarten und hoffen, dass alles gut wird. Oder ein Risiko eingehen und die Lage bereinigen. Er hat sich richtig entschieden.