Hamburg. Die Alsterschwäne kehren am Montag aus ihrem Winterquartier zurück. Schwanenvater Olaf Nieß wird seine Schützlinge nach vier Monaten wieder freilassen und vom Eppendorfer Mühlenteich hinaus auf die Außenalster begleiten. Nach dem Winter finden die Tiere bei den warmen Frühlingstemperaturen wieder ausreichend Nahrung an der Alster und den Kanälen.

Am 22. November 2011 waren die Alsterschwäne eingefangen worden und hatten traditionell unter den Augen Hunderter Schaulustiger ihr Winterquartier bezogen. Etwa 120 Schwäne haben am Mühlenteich überwintert. Dort verweilen die Tiere Jahr für Jahr bis etwa Ende März, damit sie nicht auf dem Alstereis festfrieren. Auf dem Mühlenteich laufen ständig Pumpen, die eine Eisbildung verhindern. Auch um ihre Nahrung brauchen sich die Schwäne in Eppendorf nicht zu sorgen.

Das Hamburger Schwanenwesen gibt es bereits seit dem 11. Jahrhundert. Die Planstelle des ordentlich bestallten Schwanenvaters besteht seit 1674, sie ist damit die älteste Behördenplanstelle der Stadt und eine der am längsten existierenden in Europa. Nieß zufolge war das Halten der Tiere nur Fürsten und Königen vorbehalten. Damit brachen die Hamburger Stadtväter. Als Freie und Hansestadt hielt die Stadt sich demonstrativ Schwäne. Bis heute gilt die Legende, dass Hamburg diesen Status nur so lange hält, wie es Schwäne auf der Alster gibt.