Die Ernährungswirtschaft hat ausgeklügelte Strategien entwickelt, um Eltern und Kindern ihre oft süßen und fettreichen Produkte schmackhaft zu machen. Da werden nicht nur kleine Geschenke in die Packungen gelegt, sondern sogar Unterrichtsmaterialien für die Schulen entwickelt und Partnerschaften mit Sportverbänden geschmiedet. All dies dient weniger dem Ziel, zu einer ausgewogenen Ernährung beizutragen, sondern vor allem zur Imageverbesserung für die eigenen Produkte.

Insofern ist es durchaus gerechtfertigt, wenn die Verbraucherorganisation Foodwatch den Herstellern von Frühstücksflocken, Kinderjoghurts und Schokoriegeln eine Mitschuld am Übergewicht vieler Kinder in Deutschland gibt.

Die Forderung nach einem Werbeverbot für Kinderlebensmittel führt aber zu weit. In einer freien Marktwirtschaft muss es den Herstellern gestattet sein, auf die Vorzüge ihrer Produkte hinzuweisen, auch wenn sie dabei in manchen Fällen über das Ziel hinausschießen.

Letztlich liegt es an den Eltern, für eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder zu sorgen. In Deutschland kann sich jeder mit gesunden und frischen Lebensmitteln versorgen, die aufgrund des harten Wettbewerbs im Handel auch zu deutlich niedrigeren Preisen als in vielen Nachbarländern erhältlich sind.

Zudem finden sich auf nahezu allen Lebensmitteln neben den Werbebotschaften ausführliche Angaben zu Kalorien, Zucker und Fettgehalt. Von einem mündigen Verbraucher kann man erwarten, dass er sich diese Angaben anschaut und danach seine Kaufentscheidung trifft.