“Wir gehen davon aus, dass eine einzige Methaddict-Tablette zu ihrem Tod führte“, gab Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers bekannt.

Wilhelmsburg. Der Tod der elfjährigen Chantal aus Wilhelmsburg ist auf den Verzehr einer einzigen Methadon-Tablette zurückzuführen. Dies ist das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung der Rechtsmediziner. Wie hoch die tödliche Konzentration allerdings genau war, lasse sich wegen der "erheblichen individuellen Schwankungen im Stoffwechsel" nicht mehr genau bestimmen, gab der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers, bekannt. Ebenfalls ungeklärt bleibe die Frage, ob Chantal die Methadon-Dosis flüssig oder in Tablettenform einnahm.

"Wir gehen aber davon aus, dass eine einzige Methaddict-Tablette mit einem Wirkstoffgehalt von 40 Milligramm zu ihrem Tod führte", sagte Möllers. Methadon könne bei einer Konzentration von einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht tödlich wirken. Chantal wog zuletzt 37,5 Kilogramm. Das Mädchen war am 16. Januar leblos in seinem Bett entdeckt worden und kurz darauf gestorben. Wenig später wurde bekannt, dass ihre Pflegeeltern im Methadon-Programm behandelt wurden. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.