Auch das ist ein Stück Hamburg: Im Stahlwerk in Waltershof werden pro Stunde 140 Tonnen Metall gekocht - und das bei 1600 Grad Hitze.

Hamburg. Ein Stück Ruhrpott mitten im Hamburger Hafen: Der Stahl kocht, die hellgelben Funken schlagen aus dem Schmelztopf und blenden die Augen. Die Hitze von 1600 Grad bedrängt den Betrachter auch noch in einer Entfernung von 20 bis 30 Metern. Hier ist Arbeit hart - wie der Stahl, der dabei entsteht. Im Herzstück des Hamburger Stahlwerks, dem Lichtbogenofen, werden pro Stunde 140 Tonnen Stahl gekocht. Das Metall brodelt leuchtend in einem Tiegel mit sieben Meter Durchmesser. Bevor das Metall am Ende wie Wasser in die darunterliegende Pfanne fließt, fügt der Schmelzmeister noch Silizium, Mangan und Kohlenstoff hinzu. Einiges davon verbrennt sofort. Stichflammen lodern bis zur Hallendecke empor. Doch erst die Zutaten machen aus dem Rohprodukt richtigen Stahl.

Aus dem fertigen Stahl gießt die Belegschaft 13 Meter lange und 1,5 Tonnen schwere "Knüppel". Sie werden zu 5,5 bis 16 Millimeter starkem Draht gewalzt. Eine Million Tonnen davon produziert das zum luxemburgisch-indischen ArcelorMittal-Konzern gehörenden Stahlwerk in Waltershof im Jahr. Mehr als 620 Mitarbeiter in drei Schichten arbeiten hier rund um die Uhr.

Die Foto-Reportage ist ein regelmäßiger Bestandteil der Thema-Seite. An jedem zweiten Montag erscheint eine Reportage in Bildern.