Ermittlungen könnten in Zusammenhang mit einem Gesetzentwurf stehen

Hamburg. Der Vorwurf lautet auf Vorteilsannahme im Amt: Die Ermittlungen gegen Hamburgs ehemaligen Bürgermeister Christoph Ahlhaus wegen seines Hauskaufs stehen möglicherweise im Zusammenhang mit einem Gesetzentwurf des CDU-Politikers.

In dem Entwurf, den Ahlhaus 2009 noch als Innensenator vorgelegt hatte, ging es um eine drastische Absenkung der Spielbankabgabe. Nutznießer wäre unter anderem die Spielbank Hamburg gewesen. Das Auffällige: Einer der Spielbank-Gesellschafter, John Jahr, ist ebenfalls an dem Maklerunternehmen Dahler & Company beteiligt. Diese Firma hatte Ahlhaus im selben Jahr die Villa in den Elbvororten vermittelt. Nach Abendblatt-Informationen wirft die Staatsanwaltschaft Ahlhaus vor, ihm sei die Courtage erlassen worden.

Ahlhaus nennt die Vorwürfe "abstrus". Er habe sehr wohl eine Courtage gezahlt. Außerdem habe er "keinen begünstigenden Einfluss auf das Gesetzgebungsverfahren genommen". Auch John Jahr bestritt gestern gegenüber dem Abendblatt einen Zusammenhang. Ähnlich äußerte sich Björn Dahler, Geschäftsführer des Maklerunternehmens: "Da ist nichts dran", sagte er. Die geplante Senkung der Spielbankabgabe scheiterte letztlich am Widerstand der CDU-Fraktion.