Hamburg. Noch bevor der Rücktritt von Markus Schreiber als Leiter des Bezirksamts Mitte offiziell bekannt gegeben wurde, kursierte ein Name für die Nachfolge: Andy Grote.

Es ist kein Zufall, dass der Bürgerschaftsabgeordnete aus Mitte als heißer Kandidat für die Schreiber-Nachfolge gehandelt wird. Kontinuierlich hat der 43-Jährige an seinem politischen Aufstieg gearbeitet - zunächst als Deputierter der Stadtentwicklungsbehörde. 2002 wurde er in der Bezirksversammlung Mitte Abgeordneter der SPD-Fraktion, deren Vorsitz er 2004 übernahm. Unter anderem war er Mitglied des Stadtplanungsausschusses. Seit 2008 sitzt er in der Bürgerschaft und erarbeitete sich den Ruf als Stadtentwicklungsexperte der SPD.

Faktensicher und von einer klaren Vision geleitet, trieb der Fachanwalt für Verwaltungsrecht die schwarz-grüne Koalition in Sachen Wohnungspolitik vor sich her. Trotzdem übernahm nach dem Wahlsieg der SPD Jutta Blankau und nicht Andy Grote die Führung der Stadtentwicklungsbehörde. Pech für Grote: Olaf Scholz brauchte noch eine Frau für einen ausgeglichenen Senat. Eine Entscheidung, die bis heute an ihm nagt. Nach außen lässt er sich davon aber nichts anmerken.

Der bekennende St. Paulianer gibt gerne den charmanten Jungen von nebenan. Er legt Wert auf ein jugendliches Image, sein verschmitztes Lächeln hat er geradezu perfektioniert. Er gilt als Politiker ohne Berührungsängste. Seit Langem wohnt er an der Talstraße, auf "seinem" Kiez. Grote weiß genau, wer ihm auf seinem politischen Weg nützen kann - sein SPD-Kreischef Johannes Kahrs war ihm ein guter Lehrer. Grote ist fleißig. Und er weiß, dass seine Zeit kommen wird.