Baukonzern wehrt sich gegen 40-Millionen-Euro-Strafe wegen Bauverzögerung

Hamburg. Das Jahrhundertbauwerk Elbphilharmonie wird endgültig zum Fall für die Gerichte. Nachdem die Stadt den Baukonzern Hochtief zur Zahlung einer Vertragsstrafe von rund 40 Millionen Euro wegen Bauzeitverlängerung über den Februar 2012 hinaus verklagt hatte, konterte das Essener Unternehmen gestern. Der Konzern hat Klage vor dem Landgericht Hamburg eingereicht, um gerichtlich festzustellen, dass Hochtief trotz längerer Bauzeit keine Vertragsstrafe zahlen muss.

"Die unbegründeten Forderungen des städtischen Bauherrn zwingen uns zu diesem rechtlichen Schritt. Wir sind aber weiterhin an einer Lösung der strukturellen Probleme und an einer schnellen Fertigstellung des Gebäudes interessiert", sagte Hochtief-Vorstand Rainer Eichholz. Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) antwortete: "Auch wir sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert. Allerdings führt die heute eingereichte Klage nicht weiter. Wir lassen uns von solchen taktischen Winkelzügen nicht irritieren."

Seit Wochen wird unter Regie von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet, bisher ohne Erfolg. Größtes Problem ist die Dachstatik des Großen Saals. Hier ruhen die Arbeiten seit mehr als drei Monaten. Hochtief hat Sicherheitsbedenken, das Dach abzusenken.