Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist kein Selbstläufer. Er wird begleitet von technologischen und wirtschaftlichen Rückschlägen, gerade bei den besonders komplizierten Windparkprojekten auf See. Aber die Eigendynamik dieser noch jungen Branche ist groß. Bei den Offshore-Windparks bildet sich ein neues Geflecht von Unternehmen aus der Energiewirtschaft, der maritimen Wirtschaft und vielen anderen Wirtschaftszweigen heraus. Je vielfältiger und komplexer dieses Geflecht wird, desto schneller wird sich der technologische Fortschritt bei den neuen Energietechnologien umsetzen lassen.

Windkraft und Solarenergie, Erdwärme und Biomasse sind die Energiequellen der Zukunft. Der Aufbau eines neuen Versorgungsnetzes um diese Technologien herum ist auf einem guten und Erfolg versprechenden Weg, aber noch längst nicht am Ziel. Die Speicherung flüchtiger Wind- und Sonnenenergie muss rasch verbessert, die Übertragung von Strom aus vielen dezentralen Kraftwerken zu den Verbrauchern vorangebracht werden.

Der kritische Punkt in dieser Entwicklung erscheint bereits überschritten. Die Trendwende war spätestens zu sehen, als Großkonzerne wie Siemens die Wind-, Solar- und Energieeinspartechniken als Teil ihres Kerngeschäfts definierten. Und auch die Hinwendung eines eher kleinen Unternehmens wie der Schwergutreederei SAL zur Offshore-Windkraft belegt, dass hier eine wichtige Erfolgsgeschichte für die deutsche Wirtschaft insgesamt geschrieben wird.

Hamburg hat sich in diesem Feld früh und klug positioniert. Das aber ist kein Grund nachzulassen. Die Konkurrenz um Standorte für Unternehmen mit neuer Energie bleibt hart.