Die Strategie der Discounter ist nicht aufgegangen. Die Verbraucher haben sich nicht in Scharen von den Preissenkungswellen anlocken lassen. Wie die neuen GfK-Zahlen zeigen, sind die Marktanteile der Discounter erstmals seit vielen Jahren leicht gesunken. Das ist überraschend - und dürfte viele beruhigen. Denn die Marktmacht von Aldi, Lidl und Co hat im vergangenen Jahrzehnt ohnehin enorme Ausmaße angenommen.

Auf den ersten Blick waren die Preissenkungen erfreulich für die Verbraucher: Weniger für Grundlebensmittel ausgeben zu müssen, ist angenehm - vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Und was die Qualität der Produkte angeht, so hat mancher Test gezeigt, dass die Eigenmarken der Discounter Markenartikeln teils sogar überlegen sind.

Trotzdem ist die Marktmacht der Billiglebensmittelhändler offenbar vielen Menschen unheimlich geworden. Lebensmittelskandale und Berichte über die schlechte Behandlung von Beschäftigten haben alte Vorurteile bestätigt. Anstatt permanent die Preise zu senken, sollten die Ketten an ihrer Außenwahrnehmung arbeiten. Hier haben die Discounter erste Schritte in die richtige Richtung eingeleitet. Es bleibt zu hoffen, dass diese nachhaltig sein werden.

Damit wäre auch sichergestellt, dass der Preisdruck nicht die Vielfalt in der Einzelhandelslandschaft zerstört. Wenn Konkurrenten, Erzeuger und auch Angestellte am permanenten Sparzwang verzweifeln, dann hat das auch für den Verbraucher Nachteile. Schließlich ist selbst der niedrigste Preis Vergangenheit, wenn er seinen Zweck erfüllt und die kleineren Wettbewerber aus dem Weg geräumt hat.