Eigentlich möchten wir diese schlimmen Nachrichten nicht mehr hören. Immer neue Missbrauchsopfer, immer neue Täter, fast im Tagesrhythmus. Jetzt ist auch ein katholischer Priester aus dem Erzbistum Hamburg unter den Verdächtigen. Angesichts von 40 Jahren Vertuschung, die erst jetzt aufgearbeitet werden, war dies leider nur eine Frage der Zeit. Dass der damalige Bischof den Kaplan stillschweigend nach Albanien strafversetzte, als ruchbar wurde, er vergreife sich an Kindern, passt in das bekannte Muster, getreu dem Glaubenssatz: "Der Herrgott wird's schon richten."

Wann wachen die Bischöfe und ihre für das Personal Verantwortlichen endlich auf? In Hamburg haben sie jetzt wenigstens mal den Staatsanwalt eingeschaltet. Aber warum erst jetzt? Immerhin war der Missbrauch schon seit Jahren aktenkundig. Die bittere Lehre für uns alle muss sein: Wir dürfen bei diesem Thema nicht lockerlassen. Auch wenn wir diese schlimmen Nachrichten eigentlich nicht mehr hören möchten.