Bis zum kommenden Donnerstag sollen Minustemperaturen herrschen. Das heißt: Die Außenalster könnte tatsächlich zufrieren.

Hamburg. Der Winter hat unsere Stadt fest im Griff und zeigt erfreulicherweise Standfestigkeit. Bis zum kommenden Donnerstag sollen in Hamburg Minustemperaturen herrschen. Das sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Und das heißt: Die Außenalster könnte in diesem Winter tatsächlich zufrieren. Ein seltener Zustand, herbeigesehnt von Hunderttausenden - einer Menschenmenge, die beim letzten "Alstereisvergnügen", anno 1997, der Umweltbehörde einen solchen Schreck einjagte, dass diese nun die Hürde heraufsetzte: Statt 15 Zentimeter verlangt Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) dem Winter satte 20 Zentimeter Eisdicke ab.

Eine geschlossene Decke gibt es auf der Alster noch nicht, und den Kampf der Alsterdampfer gegen das Eis kritisieren viele, wie Markus Schreiber, Chef des Bezirks Mitte (wir berichteten). Auch Wolfgang Kopitzsch, Bezirksamtsleiter in Nord, findet den zerstörerischen Kurs der Alsterdampfer "nicht so überzeugend" und berichtet begeistert von vergangenen Eisvergnügen, als in den 60er-Jahren sein Bruder monatelang über die Eisfläche der Außenalster zur Schule gehen konnte. "Ich bin überzeugt: Alle Hamburger wollen, dass die Alster zufriert, und auch ich drücke die Daumen", sagt er.

Zurzeit liegt die Dicke bei vier bis fünf Zentimetern, wie Behördensprecher Volker Dumann sagte. Um gleich zu warnen: "Füße weg vom Eis, das Betreten ist lebensgefährlich!" Immerhin ist das Eis schon so dick, dass am Wochenende der Schuten-Verkehr eingestellt wird.

Die Flotte der Alsterdampfer ist noch weiter unterwegs, erst eine Dicke von zehn Zentimetern stoppt sie. Was auch schon in der kommenden Woche erreicht werden könnte. Nach Berechnungen der Umweltbehörde dauert es bei den jetzigen Temperaturen jedoch noch zwei bis drei Wochen, bis das Eis dann so dick ist, dass ein Vergnügen mit den Glühweinständen erlaubt werden kann.

Die Wettervorhersage verspricht richtigen Winter mit "leichten bis mäßigen" Schneefällen, wie Diplommeteorologe Hilger Erdmann vom DWD dem Abendblatt sagte. Besonders in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag sollen zehn bis 15 Zentimeter fallen, verbunden mit heftigen Winden, die Stärke acht erreichen und zu Schneeverwehungen führen können. "Wir erwarten für Sonnabend Temperaturen von minus vier Grad, für Sonntag minus ein Grad und am Montag minus drei Grad", sagt Erdmann. Optimistisch ist auch die Hamburger Feuerwehr, die am Montag auf der Alster eine Eisrettungsübung plant.