Vor fast 31 Jahren versank Norddeutschland tagelang im Schnee. Mit heftigen Ostwinden brachte die extreme Wetterlange die starken Schneefälle, die im Norden 17 Menschen erfrieren ließen. Auf den Autobahnen brach der Verkehr zusammen; 150 Ortschaften waren eingeschlossen. Die Schäden überstiegen die Summe von 100 Millionen Mark. Hamburg kam glimpflich davon. Straßen oder deren Begrenzungen waren im tiefen Schnee meist nicht mehr zu erkennen.

Hamburg musste schaufeln: Bahnstrecken, Feuerwehrhäuser, Ämter. Der damalige Bürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD) saß erst auf der Nordseeinsel Sylt fest, weil weder ein Zug fuhr noch der Hubschrauber landen konnte. Er versuchte sich nach der Rückkehr dann auch als Schneeschipper, gab aber auf, weil keiner wusste, wohin mit dem Schnee.

Auch in Hamburg zeigte die Katastrophe die Abstimmungsschwierigkeiten besonders beim Schneeräumen der bis zu vier Meter hohen Wehen.

Die zweite Schneekatastrophe Mitte Februar erwischte Hamburg etwas härter. Damals mussten drei Bergepanzer vom Panzerbataillon 174 von der Rahlstedter Graf-Goltz-Kaserne ausrücken und bis zur Köhlbrandbrücke nach Waltershof rollen, um diese freizuschieben. Schon um acht Uhr hatte es für die Bundeswehr in Hamburg Alarm gegeben. 140 Soldaten schaufelten bei der Aktion "Sturmvogel" die Bahn- und Gleisanlagen auf den Bahnhöfen Langenfelde, Altona, Eidelstedt, Berliner Tor und auf dem Hauptbahnhof frei. 20 Militär-Busse unterstützten den Hamburger Verkehrsverbund und pendelten zwischen Altona und Blankenese.