So königlich wie gestern ging es noch nie an den Landungsbrücken zu: Etwa 1400 Sternsinger waren aus deutschen Bistümern angereist, um an der Eröffnung des Dreikönigssingens 2010 teilzunehmen. Bis zum 6. Januar werden verkleidete Kinder und Jugendliche jetzt in ihren Heimatgemeinden von Haus zu Haus ziehen, singen, den Segen "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) auf die Türen schreiben und Spenden sammeln. 40 Millionen Euro kamen zuletzt für weltweite Projekte für Bildung und gegen Armut zusammen. Mit Barkassen, die im Minutentakt fuhren, wurden die Sternsinger über die neblig-graue Elbe zum Theater im Hafen geschippert. Es war wegen seiner Größe als Veranstaltungsort auserkoren worden - statt des Musicals "König der Löwen" gab es im Weihrauch geschwängerten Theater eine fröhliche Eröffnungsfeier - mit Gesängen, Gebeten und einem bunten Unterhaltungsprogramm. "Das hat's noch nie gegeben, so viele Sternsinger im Hamburger Hafen", sagte Erzbischof Werner Thissen begeistert. Sein Bistum ist zum ersten Mal Gastgeber für die Eröffnungsfeier der "Aktion Dreikönigssingen", die seit 1959 vom Kindermissionswerk veranstaltet wird. Auch dessen Präsident, Monsignore Winfried Pilz, freute sich über den Veranstaltungsort. "Tor zur Welt - das Motto dieser Stadt - ist auch ein gutes Motto für die etwa 500 000 Sternsinger in Deutschland." Felix (14) und Clara (9) werden auch in diesem Jahr mit dabei sein. Felix ist aus dem Bistum Traunstein nach Hamburg gereist. "Mir san lang gfahr'n", sagt er in breitem Bayerisch. "Aber's macht Spaß, was Guat's zu tun." Und Clara aus Neu-Brandenburg sagt: "Zu singen und damit zu helfen ist immer wieder schön."