Es geht nicht um den Sieg, sondern um die gute Show. Was an Catchen so fasziniert, beschreibt Kilian Harrsen.

Eines Abends zappte ich gelangweilt durch die Fernsehsender. Nichts Spannendes - wie immer. Doch da, auf DSF fesselte etwas meine Aufmerksamkeit auf Anhieb: Zwei muskulöse Kerle kämpften in einem Wrestling-Ring, umgeben von einem Stahlgitterkäfig.

Unterbrochen wurde dieser spannende Kampf nur von Werbung, während der mir klar wurde, dass das Wrestling sein musste. Nach der Werbung ging dieser spannende Kampf weiter, und meine Begeisterung für diesen Sport wuchs mit jedem Sprung von den Ringseilen, jedem Schlag und jedem Aufgabegriff. So kam es, dass ich es mir immer öfter ansah und wenige wrestlingreiche Abende später ein großer Wrestling-Fan wurde.

Wrestling wird im deutschen Sprachraum auch als Catchen bezeichnet und ist eine populäre Schaukampf-Sportart, die besonders in Japan, den USA und in Mexiko eine große Fangemeinde hat. Die drei Hauptbestandteile des Wrestlings sind das Olympische Ringen, Judo und Jiu-Jitsu. Die Kämpfe sind eine Mischung aus Sport und Theater, die Athletik und Choreografie vereinigen. Der Sieger steht dabei schon vorher fest, die Abläufe der Matches werden teilweise improvisiert. Ziel ist dabei, die Zuschauer möglichst gut zu unterhalten.

Hier in Deutschland sind es vor allem Kinder und Jugendliche, die die monströs aussehenden Kerle bewundern und sogar sogenannte Wrestling-Karten und -Chips von ihnen sammeln.

Anschauen reichte mir irgendwann nicht mehr, ich wollte bald selbst diesen Sport ausüben. Im Internet fand ich eine Schule, die einen sehr guten Eindruck auf mich machte. Die Wrestling-Schule hat ein gutes Kursangebot, das neben Wrestling auch aus Boxen, Thai- und Kickboxen besteht Außerdem steht in dieser Schule Respekt, Höflichkeit und sozialer Umgang zwischen den Schülern an erster Stelle.

Dies sind Bestandteile, die im Leben für den Umgang aller Menschen miteinander wichtig sind. Je eher die Kinder und Jugendlichen dies lernen, desto besser. Außerdem ist mir dieses Verhalten wichtig, da es sonst keine disziplinierten Kämpfe geben würde. Gegründet wurde diese Schule vor fünf Jahren von Karsten Kretschmer, der auch selbst den Unterricht leitet.

Karsten Kretschmer ist ein professioneller Wrestler und wurde von Dave Morgan, Franz Schumann und der Legende Rene Lasartesse trainiert. Außerdem spielte er in verschiedenen Filmen mit, unter anderem in "Underdogs".

Karstens Wrestling-Schule heißt "Nordisch Fight Club" und ist in Steilshoop. Um mir einen genaueren Eindruck zu verschaffen, nahm ich zweimal an einem Probetraining teil.

Das Training fand in einer kleinen Gruppe statt. Als Erstes stärkten wir unsere Nackenmuskeln, um Verletzungen vorzubeugen. Danach machten wir Liegestützen, Sit-ups, Flugrollen, Rückwärtsrollen mit Handstand-Ansatz und Ähnliches. Nachdem wir damit fertig waren, gingen wir in den Wrestling-Ring, der seitlich im Raum stand, und übten die verschiedenen Griffe, Würfe und Falltechniken. Alle zwei Wochen dürfen wir auch gegeneinander ringen, weil das Ringen eine Vorstufe von Wrestling ist.

Inzwischen bedeutet mir dieser Sport sehr viel, da mir die erlernten Werte wie Respekt, Höflichkeit und der überaus soziale Umgang zwischen uns Sportlern viel bringen.

Wrestling ist einfach nur zu empfehlen, da es Spaß bringt und man dabei eine Menge Stress abbauen kann, der sich während des Schulalltags angesammelt hat.