Im Streit um die illegal gefällten Bäume am Elbhang hat der Bauinvestor Dirk K. einen kleinen Teilerfolg erzielt. Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren wegen des Abholzens gegen ihn eingestellt. "Das Verfahren gegen meinen Mandanten diente nur als Vehikel, um die finanziellen Interessen der Staatsanwaltschaft Hamburg zu transportieren", ließ dessen Anwalt Thomas Bliwier das Abendblatt wissen. Gemeint ist die sogenannte Arrest-Hypothek in Höhe von insgesamt 250 000 Euro, die seit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf den Luxuswohnungen am Grotiusweg (Blankenese) ruhen.

Wie berichtet, hatten Baumfrevler im Juni 2008 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im angrenzenden Sven-Simon-Park mehrere Bäume abgeholzt. So entstand nach Eindruck der Ermittler ein freier Blick auf die Elbe. Investor Dirk K. ließ auf dem Grundstück in einer Villa Luxuswohnungen einbauen. Preise: bis zu zweieinhalb Millionen Euro. Laut einem Gutachten der Staatsanwaltschaft sei durch die Baumfäll-Aktion der Wert des Grundstücks um 250 000 Euro gestiegen. Allein der Schaden an den Bäumen soll 33 000 Euro betragen. Die Ermittler vermuteten, dass Dirk K. dahintersteckte - und ließ eine Last in Höhe von je 50 000 Euro auf die fünf Wohnungen ins Grundbuch eintragen. Eine potenzielle Abschreckung für jeden Käufer.

"Das Verfahren hinsichtlich der Frage, ob Dirk K. die Bäume abgeholzt hat, ist eingestellt worden, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht gegen ihn gibt", bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Ein zweites Verfahren allerdings, das klären soll, wer einen Vorteil durch die Abholzung erlangte, bleibt allerdings bestehen - und zwar gegen die Immobilienfirma, deren alleiniger Gesellschafter Dirk K. ist. Der war erfolglos dagegen vorgegangen. Zuletzt im Oktober vor dem Oberlandesgericht. Wilhelm Möllers: "Der Dritte Strafsenat hat die Beschwerde gegen die Arrest-Hypothek als verworfen und den dringenden Tatverdacht der möglichen Gewinnabschöpfung ausdrücklich bestätigt." Die Ermittlungen dauern also an.