Lesen Sie hier den täglichen Zwischenruf.

Kinderwelt und Erwachsenenwelt können ganz schön unterschiedlich sein. Gestern Morgen zum Beispiel: Der Schnee, der die S 3 am Freitag zum Erliegen und mich zum Verzweifeln gebracht hatte - er war immer noch da und hatte über Nacht sogar Verstärkung geholt. Meine Kinder, sonst nur mit massiven TV-Entzugsdrohung zum Aufstehen zu bewegen, standen schon früh in noch dunkler Nacht auf: "Papa kannst du uns mit dem Schlitten zur Schule bringen?" Schlaftrunken gab es das Versprechen - ohne zu ahnen, was Minuten später los sein wird. Beflissene Nachbarn mit Schneeschiebern, schweres Räumgerät, gelbes Blinklicht. An breiter Front wurde der Gegner Schnee angegangen. Tenor: Um 7.30 Uhr wird zurückgestreut! Die weiße Kinder-Zauberwelt hatte schon verloren, bevor sie überhaupt anfangen konnte. Uns blieben nur wenige Schneefelder, die überlebt hatten. Mühsam schleifte ich den Schlitten dort hin, kilometerlange schneefreie Abschnitte dazwischen. Schwitzen, keuchen, Schwerstarbeit. Versprochen ist aber versprochen. Nass geschwitzt kam ich an - und dann hatten sich Kinder- und Erwachsenenwelt wieder versöhnt: Fitnessstudio kann heute Abend ausfallen, dafür bleibt Zeit für eine lange Gute-Nacht-Geschichte. Vielleicht von Frau Holle und den bösen Schneefegern ...