Immer mehr Jugendliche tun es. Aus Leidenschaft, Gruppenzwang, purer Neugier oder anderen Gründen. Immer mehr Jugendliche rauchen "Shisha". Obwohl das Rauchen mit dieser Wasserpfeife, die ursprünglich aus dem Orient kommt, erst ab 18 Jahren erlaubt ist, ist es unter Jugendlichen weit verbreitet.

Wie kommt das? Und was ist so besonders an dieser Raucherei? Dass Minderjährige Zigaretten und Alkohol an vielen Kiosken oder in Supermärkten kaufen können, ohne einen Altersnachweis vorlegen zu müssen, ist leider alltägliche Realität, wie viele Kontrollen und Tests zeigen. Für die Betreiber dieser Läden heißt es nämlich oft nur: verkaufen, egal an wen!

Auch die Wasserpfeifen sind leicht über das Internet zu erwerben. Es gibt sie in allen möglichen Variationen. Oft stehen sie auch bei türkischen Gemüseläden oder in Imbissen zum Verkauf oder zur Dekoration. Eines haben sie alle gemeinsam: Ob sie nun zum Rauchen oder als Schmuckstück genutzt werden: Sie dürfen erst ab 18 Jahren verkauft werden.

Denn auch das Rauchen durch eine Wasserpfeife ist gefährlich. Es gelangen Giftstoffe in den Körper. Wenn der Tabak, der mit Aluminiumfolie im sogenannten Tabakkopf abgedeckt wird, gemeinsam mit der Kohle erhitzt wird, setzen sich Aromen, Nikotin, Rauchpartikel und andere Stoffe frei. Die Stoffe wandern in Form von Rauch durch die Rauchsäule und werden durch das Wasser, welches sich in der "Bowl" befindet, geringfügig gefiltert. Der Rauch wird dadurch zudem abgekühlt. Wenn man am Schlauch zieht, entsteht im Glas ein Unterdruck, und durch die Senke, die bis ins Wasser reicht, wird Rauch gezogen, der dann durch den Schlauch sofort in die Lunge geht.

Aber was fasziniert die vielen Teenager so am Shisharauchen? Was lässt sie die Gefahr an Lungenkrebs oder ähnlich schlimmen, unheilbaren Körperschäden zu sterben, vergessen?

Wir haben minderjährige Shisharaucher dazu befragt: Zum einen ist es der intensive und süße Geschmack des Tabaks, der sich leichter in der Luftröhre anfühlt als Zigarettenrauch.

Der spezielle Shisha-Tabak ist durch Molasse, ein dickflüssiges Gemisch aus Zuckerrohrsirup und Glycerin, sehr feucht. Es gibt ihn in allen möglichen Geschmackssorten wie zum Beispiel Kirsche, Pfirsich, Apfel, Orange, Banane über Minze und Cola bis zu Bonbon- und Schokoladengeschmack.

Außerdem lassen sich mit dem besonders dichten Rauch allerlei Formen produzieren. Zum Beispiel Ringe oder der sogenannte Wasserfall, bei dem Rauch aus dem Mund kommend in die Nase gezogen wird.

So lustig das auch sein mag, die Mischung aus süßem Geschmack, dem coolen Gruppenritual und den Rauchspielereien ist trügerisch. Denn obwohl der Shisharauch so viel besser und milder als Zigarettenrauch schmeckt, ist er um ein Vielfaches schädlicher.

Wie viel schädlicher Shisharauchen nun wirklich ist, ist umstritten, da es beispielsweise auf Bestandteile und Zusatzstoffe des Tabaks ankommt. Das Wasser in der Shishapfeife dient mehr der Abkühlung als der Filterung.

Letztendlich ist jedoch irrelevant, welche Form des Rauchens man bevorzugt: Die Gefahr, an Lungenkrebs zu sterben, besteht bei beiden. Schlimm ist nur, dass Shisharauchen ein Trend der Jugend ist und die Gefahr dabei verschleiert wird.