Hamburg gilt bundesweit als einer der attraktivsten Hochschulstandorte. Das belegt auch die aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamts: 2,1 Millionen Studenten gibt es in Deutschland, davon leben 77 943 in der Hansestadt (wir berichteten). Allein an der Universität Hamburg studieren derzeit 48 000 angehende Akademiker. "Wir erfreuen uns unvermindert großer Beliebtheit", sagt Birgit Kruse, Sprecherin der Uni Hamburg. Auf 6500 Studienplätze hätten sich 2009 mehr als 38 000 Bewerber gemeldet. Auch unter Erstsemestern sei die Uni Hamburg - entgegen den Zahlen des Statistischen Bundesamts - gefragter als im Vorjahr: "Im Wintersemester 2008/2009 verzeichneten wir 6004 Erstsemester, in diesem Oktober hatten sich sogar 6918 Studienanfänger eingeschrieben", sagt Birgit Kruse. Dies entspreche einem Zuwachs von 15 Prozent.

Das Statistische Bundesamt hatte dagegen mitgeteilt - und die Zahlen auch gegenüber dem Deutschen Studentenwerk gestern noch einmal bestätigt -, dass die Uni Hamburg bei den Erstsemestern im Vergleich zum Vorjahr einen Verlust von 8,3 Prozent hatte hinnehmen müssen.

Unumstritten ist jedoch, dass das Wachstum aller Hamburger Hochschulen insgesamt spitze ist. Die Zahl der Studierenden ist in der Hansestadt im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent gestiegen, bundesweit um lediglich 5,1 Prozent. Doch was genau macht Hamburg als Studienort so beliebt? "Großstädte, die mehr zu bieten haben als nur die Hochschule, ziehen traditionell viele junge Leute an", sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW). Dies gelte für Berlin, München, Köln und eben auch für Hamburg. "Es sind allerdings bevorzugt Studienanfänger aus bildungsnahen und einkommensstarken Schichten, die in die Großstadt ziehen." Höhere Lebenshaltungskosten müsse man sich schließlich leisten können.

Eine "Wanderung" Richtung Fachhochschulen sei auch in Hamburg erkennbar: "Dabei geht es darum, den Studiengebühren aus dem Weg zu gehen."

Allerdings könne sich längst nicht jeder Student seine Uni aussuchen. "Der Ort hängt meist am Numerus clausus."