Öffentliche Schulen genießen seit der PISA-Umfrage einen schlechteren Ruf. So glauben viele Eltern, ihre Kinder seien auf einer Privatschule besser aufgehoben. Die Schülerzahl hat sich in den vergangenen Jahren an den Privatschulen deutlich erhöht. Um zu einer sachlichen Entscheidung zu kommen, ist es wichtig, sich einmal mit den Vor- und Nachteilen der Privatschule und dem staatlichen System auseinanderzusetzen.

Viele Eltern würden ihre Kinder gerne an einer Privatschule unterbringen. Sie erhoffen sich dort bessere Lernbedingungen. Schüler an Privatschulen werden mehr gefördert, da es zum Beispiel mehr Stunden in den Hauptfächern gibt und die Klassen kleiner sind (im Durchschnitt 20 Kinder). Dadurch, dass Lehrer besser auf schwächere Schüler eingehen können, haben sie meiner Meinung nach bessere Chancen, in der Schule zurechtzukommen. Privatschüler bleiben seltener sitzen als Schüler einer öffentlichen Schule.

Positiv ist meiner Meinung nach auch, dass Eltern und Lehrer einen engeren Kontakt pflegen. Das Schulklima ist an privaten Schulen oftmals besser. Viele Eltern schätzen vor allem die häufig angebotene Ganztagsbetreuung, wenn sie nicht die Zeit haben, sich tagsüber intensiv um die Kinder zu kümmern. Oft gibt es keinen Stundenausfall, und die Kinder profitieren von den zahlreichen Wahlpflichtfächern. Während Privatschulen sich über Zuwachs nicht beklagen können, kämpfen öffentliche Schulen mit Schülerrückgang. Immer mehr Schulen werden geschlossen.

Aber es gibt auch Nachteile bei den Privatschulen, deren Kosten teilweise sehr hoch sind. Familien mit wenig Geld können sich diese oft nicht leisten. Dadurch besteht die Gefahr, dass Jugendliche keinen Vergleich zu anderen Gesellschaftsschichten entwickeln können. Untereinander kann es zu einem starken finanziellen Konkurrenzkampf kommen. Auch nicht außer Acht lassen darf man den teilweise weiten Schulweg, den einige Schüler zurücklegen müssen, da es nicht in allen Stadtteilen ausreichend Privatschulen gibt.

Dadurch bildet sich häufig ein sehr weit zerstreuter Freundeskreis. Oft bleibt den Kindern nur eine Verabredung am Wochenende.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Frage, ob Privatschule oder öffentliche, hauptsächlich eine persönliche oder eine des Geldes ist. Ich für meine Person würde immer wieder auf eine Privatschule gehen, wenn es die finanziellen Mittel zulassen.