Fauler Kompromiss

"Im neuen Gesundheitsfonds fehlen 2,3 Milliarden", Hamburger Abendblatt, 23. November

Der gesundheitspolitische Amoklauf der Großen Koalition wird unter Schwarz-Gelb munter weitergehen. Zu denken gibt die Warnung vor dem großen Einfluss der Lobbyisten, die Ulla Schmidt ihrem Amtsnachfolger Rösler mit auf den Weg gab: "Es zählt in der Politik nicht das, was wirklich fachlich in Ordnung wäre." Die unterschiedlichen Standpunkte innerhalb unserer jetzigen Regierung lassen am Ende wieder nur einen faulen Kompromiss erwarten, der bürokratischer und für die Versicherten teurer sein dürfte.

Robert Niederheide, per Brief

Empfundene Last

"Der Friedhof als Spiegel der Gesellschaft", Hamburger Abendblatt, 21./22. November

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen, bin ich doch seit meiner Kindheit eine regelmäßige Friedhofsgängerin. Es gibt zu denken, dass viele Menschen nach dem Tod den Angehörigen nicht zur Last fallen wollen. Meines Erachtens bedeutet diese Einstellung in vielen Fällen, dass diese Menschen auch schon zu Lebzeiten den Angehörigen eine Last sind oder als solche empfunden werden.

Manuela Stave, per Brief

Banausig

"Architektur-Experten fordern radikale Wende", Hamburger Abendblatt, 24. November

Schon als der Michel umgebaut wurde, meldeten sich diverse Gegenstimmen - leider ungehört. Der damalige Leiter der Baubehörde Hamburg äußerte lakonisch: "Es reicht doch, wenn der Michel von der Wasserseite (Elbe) sichtbar bleibt!" So etwas kann nur ein Nicht-Hamburger sagen, der seine eigene Qualifizierung mit so einer banausigen Äußerung infrage stellt. Wie schön, dass jetzt endlich ein hoffentlich kompetentes Gremium eingesetzt werden soll.

K. Svanström, per E-Mail

Flohmarkt

"100 000 Besucher bei 'Du und deine Welt'", Hamburger Abendblatt, 23. November

Wir waren regelmäßige Besucher dieser Messe seit zig Jahren. Unser Besuch in diesem Jahr war aber bestimmt der letzte. Das ganze Ambiente ähnelte einer Provinzausstellung, manche Stände ähnelten in der Aufmachung eher einem Wochen- oder Flohmarkt. Ganze Hallen und Hallenbereiche, die oberen Stockwerke und die Freiflächen waren leer. Wir sind der Überzeugung, dass die Verlegung des Termins neben anderen Managementfehlern dieser so beliebten Publikumsmesse wohl das Ende bereitet hat, wenn vielleicht auch noch nicht im nächsten Jahr.

Ursula und Dieter Burmann, per E-Mail

So soll es sein

"Kotzbrocken zeigt Herz", Hamburger Abendblatt, 23. November

Ich bin Drehbuchautor und wollte mich für Ihren Artikel bedanken - und zwar konkret dafür, dass Sie schreiben: "In der Komödie von Stefan Rogall (Drehbuch) und Thomas Nennstiel (Regie) ..." Damit stellen Sie den Autor auf eine Ebene mit dem Regisseur, und genau so soll es sein. Gemessen daran, wie wichtig das Buch für den Film ist, werden wir von den Medien gar nicht beachtet. Besonders schön sind häufig Sätze wie "die von Regisseur xy mit viel Wortwitz inszenierte Komödie". Das wäre, als wenn ich mich beim Druck für den Artikel bedanken würde ...

Daniel Wolf, per E-Mail

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