Grelles Licht funkelt in den Bäumen am Jungfernstieg und spiegelt sich im Wasser der Binnenalster. Anstatt im warmen, gelben und kuscheligen Glanz der Glühbirnen erleuchten einige Einkaufsstraßen nun im grellen Licht der Leuchtdioden. Besinnliche Weihnachten?

Die Weihnachtsbeleuchtung wird nach der EU-Verordnung auf Energiesparlampen umgestellt. Allein 500 000 LEDs lassen den "Winterzauber" am Jungfernstieg hell erstrahlen. "Das kostet uns nicht mal zehn Kilowattstunden am Tag", sagt Geschäftsführer Helmuth Schultze (42). Für genauso viele Glühbirnen müsste er 750 Kilowattstunden bezahlen.

Während Schultze das vorrechnet, schlendert Anja Mende aus Henstedt-Ulzburg mit Tochter Katharina (2) durch die Innenstadt. Das grelle Licht stört die 38-Jährige nicht: "Das spart Energie und sieht doch super aus - die Weihnachtsstimmung kann mir das jedenfalls nicht vermiesen."

Ulf Kalkmann, Sprecher des Hamburger Einzelhandels, ist dagegen skeptisch. "Das Licht der Leuchtdiode wirkt schon sehr kalt, und die Umstellung wird eine siebenstellige Summe kosten." Erst in drei Jahren werde es in allen großen Einkaufsstraßen LED-Adventsbeleuchtung geben. "Der Handel setzt darauf, dass sich die Stadt an der Finanzierung beteiligt und dass die Besucher sich nicht abschrecken lassen", sagt Kalkmann. Über den Glühweinständen an der Spitalerstraße funkeln schon dieses Jahr Leuchtdioden neben herkömmlichen Glühbirnen.

Während in Hamburg erste LED-Lampen leuchten, setzen viele niedersächsische Städte weiter auf Glühbirne statt Energiesparlampe. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. So lässt Lüneburg die Einkaufsstraßen wie immer warm und besinnlich aufleuchten.