Mehr Öffentlichkeit hatte in den vergangenen Wochen keine andere Initiative - wohlgemerkt bundesweit. Das historische Gängeviertel soll demnächst von der Stadt zurückgekauft werden. Der holländische Investor Hanzevast will das Quartier, aus dem er eine todschicke Luxusresidenz machen wollte, wieder veräußern. Manche sprechen bereits vom "Wunder von Hamburg": dass sich eine Kommune eine historisch und emotional bedeutsame Immobilie zurückholt und damit auf einen breiten, gruppenübergreifenden Protest reagiert. Die Unterstützung der Künstler war überwältigend. Für viele markiert der Streit ums Gängeviertel eine Trendwende in der Stadtentwicklungspolitik. Protest lohnt sich nämlich auf einmal, das ist aus der "Affäre Gängeviertel" zu lernen. Auch, wenn noch nicht feststeht, was mit dem geschichtsträchtigen Ort passiert - für alle Bürgerbewegungen ist das Gängeviertel ein Mutmacher.