Nachgerechnet

"Das Meer kommt unter die Räder", Abendblatt, 17. November

Vor Borkum ist der erste Offshore-Windpark fertiggestellt. Eine gute Nachricht? Die zwölf Turbinen haben eine Nennleistung von 60 Megawatt. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 25 Prozent werden sie jährlich 132 000 Megawattstunden Strom produzieren zum Preis von 15 Cent pro Kilowattstunde. Stromkosten knapp 20 Millionen Euro. Die gleiche Strommenge aus einem Kohle- oder Kernkraftwerk kostet knapp 8 Millionen Euro. Mehrkosten: 12 Millionen. Dafür gibt es einen Zufallsstrom, der keinen einzigen Haushalt verlässlich versorgt. Schlechte Nachrichten für alle Haushalte in Deutschland.

Helmut Erb, per E-Mail

Verwunderung

"Rauchverbot: Jetzt muss neu verhandelt werden", Hamburger Abendblatt, 17. November

Die Politiker der Union sind offensichtlich nicht in der Lage ein vernünftiges Gesetz auf den Weg zu bringen, das die Nichtraucher schützt. Meine provokative Frage: Wie viel zahlt die Tabakindustrie dafür? Und sind auch Sie in diesem Sinne beeinflusst, nur offiziell zu berichten, was unvermeidbar ist?

Hellmut Bein, per E-Mail

Affront

"Kalter Krieg um ein Eisbeinessen", Abendblatt, 17. November

Die von der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler, repräsentiert durch deren Vorsitzenden Thomas Rehder bzw. seinem Vertreter, den Vizepräsidenten Klaus Bültjer, eingenommene Haltung und Begründung zur Ausladung von Herrn Wolfgang Joithe-von-Krosigk, Bürgerschaftsvizepräsident und gewählter Vertreter von Bürgerschaftspräsident Berndt Röder, der an einer Teilnahme selbst verhindert war, ist nicht nur kleinkariert, sondern ein grober Affront gegen einen legitimierten Vertreter des Bürgerschaftspräsidenten.

Egon Brühl, per E-Mail

Augenweide

"Die Erde soll am Hafen vor Anker gehen", Hamburger Abendblatt, 18. November

Ein sehr schönes Projekt, das sicherlich die Möglichkeit birgt, nicht nur Augenweide, kultureller Höhepunkt und Besuchermagnet, sondern auch ein Wahrzeichen Hamburgs werden zu können. Einzig die peinliche Namensgebung "Globe Hamburg" und "Science Center" verdirbt den sehr positiven Eindruck. Warum kann eine solche Attraktion nicht "Hamburger Globus" oder "Wissenschaftszentrum" genannt werden?

Wolf Knebel, per E-Mail

Egoismus

"Studenten machen bundesweit gegen Uni-Reform mobil", Hamburger Abendblatt, 18. November

Es ist sonderbar, dass Studenten in Deutschland immer noch nicht den Wert einer guten Bildung zu schätzen gelernt haben. Statt in ihr Studium, investieren deutsche Studenten ihr Geld lieber in Urlaube, Autos und eine Wohnung. 1000 Euro Studiengebühren wollen sie nicht aus eigener Tasche zahlen, sondern dem Steuerzahler zumuten. Meine Studenten an der University of Worcester in England zahlen im Jahr bis zu 10 000 Euro Studiengebühren. Vielen fällt das nicht leicht. Nicht wenige nehmen einen Kredit auf, weil ihnen ihre Ausbildung das wert ist. Sie kämen aber nicht auf den Gedanken, der Steuerzahler - also Metzger, Friseure und Lkw-Fahrer - sollte das Studium einer Elite finanzieren. Im Vergleich dazu mutet die Klage deutscher Studenten über einige 100 Euro Studiengebühren geradezu erbärmlich an. Die Forderung, mit dem Steuergeld der Allgemeinheit die Hochschulausbildung einer Minderheit zu finanzieren, offenbart den unerträglichen Egoismus deutscher Studenten.

Christian Schnee, Senior Lecturer in Public Relations, University of Worcester, per E-Mail

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