Lesen Sie hier den täglichen Zwischenruf.

11.11 Uhr am 11.11. - dieses Schnapsdatum ist dem naturgesetzlich auf Schunkeln geeichten Rheinländer heilig: Heute startet die Karnevalssession. Ein Tag, dem ihm keine noch so karnevalsscheue Piesepampel wird madig machen können. Mir übrigens auch nicht: Ich habe jahrelang im Bundesdorf Bonn (das liegt bei Köln) gelebt. Auch wenn ich dort als "Immi" (Zugezogener) die Pappnase aus der Sicht vieler Eingeborenen entweiht habe - dem kollektiven Humba-Täterää kann ich mich kaum entziehen. Aber wo ertönt schon in Hamburg der launige Weckruf "loss mer fiere"? Dem steifen Hanseaten geht doch nur das Herz auf, wenn das Horn der "Queen Mary 2" schmettert. Weit gefehlt. Auch in Hamburg jeit et Trömmelche - zum Beispiel in der Ständigen Vertretung, eine exterritoriale Enklave des Frohsinns und der rheinischen Feierkultur. Da können mer d'r Dom getrost en Kölle lassen, liebe Narren und Narrhalesen. Traditionell gibt's Karneval, mit oder ohne Pittermännchen (10-Liter-Fass Kölsch), immer "Bützje" - Küsschen. So läuft das, trotz Schweinegrippe. Heute lassen die Jecken die Sau raus. Helau und Alaaf.