Vanessa Seifert fragt spontan Menschen, was sie gerade bewegt, lädt sie auf einen Kaffee ein und lässt sie erzählen. Heute: Arzu Korkmaz

Es ist 13.15 Uhr, die Geschäfte haben erst seit einer Viertelstunde geöffnet, und Arzu Korkmaz hat schon eine Einkaufstüte in der Hand, als sie sich auf dem Gänsemarkt eine Latte-macchiato-Pause gönnt - Rekord! "Ich habe eine schöne Bluse gefunden", sagt die 34-Jährige und strahlt. Einkaufen am Sonntag sei eine tolle Sache. "Während der Woche habe ich dazu nämlich fast nie Zeit."

Als Frauenärztin arbeitet Arzu Korkmaz in einem Krankenhaus in Minden, im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen. In Hamburg ist sie zum ersten Mal. "Ich war vier Tage dienstlich hier", sagt sie. Zu einer Fortbildung. Thema: Ultraschall. "War ganz interessant, aber am besten hat mir die Stadt gefallen." Abends, nach den Vorträgen, sei sie nie sofort in ihr Hotel an der Spaldingstraße gefahren, sondern immer noch in die Innenstadt. "Ich habe mir mit Kollegen die Alster angeschaut, das Rathaus. Und anschließend sind wir gemütlich irgendwo eingekehrt."

In ein paar Stunden müsse sie zurück nach Minden, sagt sie. "Hoffentlich sind die Autobahnen frei." Um acht Uhr morgens wird sie dann wieder im Dienst sein. "Auch an Weihnachten muss ich leider arbeiten", sagt sie und verzieht ein bisschen den Mund. Dafür reise sie Ende des Monats noch mal für ein paar Tage nach Istanbul. "Ein Lichtblick", sagt sie.

Der nächste kommt dann übrigens im März 2010. "Dann werde ich nämlich wieder hier an der Elbe sein", sagt sie. Weil das Beste an der Fortbildung sei, dass sie aus drei Teilen bestehe. "Wäre toll, wenn die Läden dann wieder sonntags geöffnet hätten."