Schlechte Nachricht für Hamburgs Cineasten: Am Mittwoch wird im Passage-Kino an der Mönckebergstraße die letzte Vorstellung gegeben.

Hamburg. Am Mittwoch, 11. November, läuft um 20.30 Uhr der Film "Maria, ihm schmeckt's nicht" im Passage-Kino an der Mönckebergstraße. Was vielen Cineasten gar nicht schmecken wird: Es wird die letzte Vorstellung sein in dem fast 100 Jahre alten Kino (768 Plätze), das am 1. November 1913 eröffnet wurde.

Im Juni war bekannt geworden, dass das beliebte Filmtheater mit dem plüschigen Foyer, das jedes Jahr etwa 150 000 Besucher in seine drei Säle lockte, schließen muss. Der Grund: Die Miete für die begehrte Innenstadtlage soll deutlich angehoben werden. "Wirtschaftlich untragbar" für das kleine Kino, hieß es bei der Cinemaxx-Gruppe, die das Kino seit 1988 betreibt.

Gerüchte, dass das Passage-Kino Einkaufsgeschäften weichen müsse, habe es in der Geschichte des Filmtheaters immer wieder gegeben, sagt Autor Volker Reißmann, der sich für sein Buch "Mach dir ein paar schöne Stunden" (Edition Temmen) mit der Hamburger Kinohistorie beschäftigt hat. Nun scheint es endgültig so weit zu sein. Theaterleiter Holger Steinert und die 18 Mitarbeiter hätten das Kino, in dessen großem Saal bei Breitwandfilmen die Leinwand ausgefahren und seitlich aufgeklappt wird, gern weiter betrieben, hatte er dem Abendblatt im Sommer gesagt.

Jetzt aber geht in Hamburg das "Kino-Sterben" weiter: 2006 machte der Ufa-Palast am Gänsemarkt dicht, 2008 das Grindel-Kino - und am Mittwoch wird nach derzeitigem Stand das Passage-Kino schließen. (vas)