Das erste Eisbeinessen war eigentlich gar keines: Geflügelrahmsuppe, Seelachs, Vierländer Gemüse und Schokoladeneis standen auf der Speisekarte einer Feier, zu der 1948 die Geschäftsführer der Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten eingeladen waren. Ganz langsam ging es mit der Schifffahrt wieder los - und das sollte in vertrautem Rahmen besprochen werden. Die Deutschen durften wenigstens kleinere Schiffswracks wieder bergen und in Fahrt bringen. Dieses erste Branchentreffen, aus dem sich das größte seiner Art entwickeln sollte, fand an Bord des 1928 gebauten Passagierdampfers "St. Louis" statt. Mit einigen Bombenschäden am Heck lag der frühere Hapag-Dampfer von 1946 bis 1950 an den Altonaer Landungsbrücken als Hotelschiff. Berühmt geworden ist es aber durch ein Flüchtlingsdrama: 1939 wollten 900 Juden damit nach Kuba ausreisen, ihnen wurde aber die Einreise verweigert. Auch die USA gaben keine Einreiseerlaubnis. Die Passagiere mussten mit ungewissem Schicksal zurück nach Europa.