Lesen Sie hier den täglichen Zwischenruf.

Gestern Nachmittag in der Europa-Passage: Ich sitze auf einer Bank und genieße mit einem Brötchen in der Hand die Mittagpause. Plötzlich fragt mich ein Dröhnen von Frauenstimme von der Seite: "Was eigentlich ist Gott für Sie?" Ich unterliege dem Überrumpelungseffekt: Anstatt weiterzuessen, lasse ich mich mal eben auf ein bisschen Möchtegern-Theologie ein. Mit einer Zeugin Jehovas, wie sich schnell herausstellt. Klar, sie versucht mich von ihrem Glauben zu überzeugen: vor allem davon, wie "falsch" doch zum Beispiel Blutspenden und Homosexualität seien. "Falsch" sei übrigens auch, dass ich den Terminkalender, den ich da in meinem Schoß liegen hätte, wohl als meine Alltagsbibel verstünde. Ich lächle still. Denn was die eifrige Missionarin nicht wissen kann: Mein Kalender hält mir neben Arbeit und Aufgaben für jeden Tag eine kleine Weisheit parat - und neben klugen Sätzen von Goethe oder Gandhi ist immer wieder auch ein frommes Bibelwort dabei ...