Während die Bevölkerungszahl in fast allen Bundesländern sinkt, steigt sie in Hamburg. So hat das Statistische Bundesamt (Wiesbaden) Ende März 1 775 333 Hamburger gezählt, das sind 0,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bundesweit ist die Bevölkerungszahl dagegen um 0,3 Prozent auf 81,9 Millionen Menschen gesunken.

Außer der Hansestadt Hamburg ist Berlin das einzige Bundesland, das seine Bevölkerungszahl mit 0,3 Prozent ebenfalls steigern konnte.

Andere Bundesländer im Norden liegen im Bundestrend: In Schleswig-Holstein wurden 2 830 889 Menschen gezählt (minus 0,2 Prozent), in Niedersachsen 7 937 280 (minus 0,3 Prozent) und in Bremen 661 166 (minus 0,2 Prozent). Gravierender ist der Rückgang in Mecklenburg-Vorpommern um 1,0 Prozent auf 1 659 023. Damit hat das nordöstliche Bundesland nach Sachsen-Anhalt (minus 1,3 Prozent) den höchsten Rückgang zu verzeichnen. In den alten Bundesländern ging die Bevölkerungszahl um 0,2 Prozent, in den neuen Bundesländern (jeweils ohne Berlin) um 0,9 Prozent zurück.

Die Bundesrepublik hatte nach der deutschen Wiedervereinigung die höchste Bevölkerungszahl 2002 mit 82,5 Millionen Einwohnern erreicht. Seitdem geht die Zahl der Einwohner kontinuierlich zurück, da es mehr Sterbefälle als Geburten gibt und eine geringere Zuwanderung als in den 90er-Jahren das Geburtendefizit nicht ausgleicht.

Wie die Statistiker erläuterten, werden wegen der bundesweiten Einführung der Steuer-Identifikationsnummer für jeden Bundesbürger seit 2008 umfangreiche Bereinigungen der Melderegister vorgenommen, die zu zahlreichen Abmeldungen von Amts wegen führen. In welchem Umfang der Rückgang der Bevölkerungszahl auf die Bereinigungen zurückzuführen ist, sei aber nicht bekannt. Wie berichtet, werden aber auch in Hamburg auf lange Sicht die Bevölkerungszahlen langsamer wachsen als prognostiziert: So werden demnach im Jahr 2020 rund 30 000 Menschen weniger in Hamburg leben, als das noch 2004 in einer Modellrechnung des Basisdatenausschusses (BDA) des Statistikamts Nord vorausgesagt wurde.