Sie hat recht

Kommentar "Klimakanzlerin - das war mal", Abendblatt, 31. Oktober/1. November

Frau Merkel hat mit ihrer Haltung recht, und sie handelt im Sinne Deutschlands, wenn sie den Fortschritt in Sachen Klimaschutz von der Mitwirkung anderer abhängig macht. Wer glaubt, dass Deutschland allein die Welt retten könne, ist ein Fantast. Wer glaubt, Deutschland könne die gesamte EU mit den divergierenden Interessen ihrer Mitglieder auf einen bestimmten Kurs zwingen, ist kein Realist. In China muss der Energiebedarf von 1,3 Milliarden Menschen befriedigt werden. Indien ist nicht in der Lage, Kastenwesen und Atombombe zu einer nachhaltigen Entwicklung zu vereinigen. In Brasilien wird ein Quadratkilometer Regenwald nach dem anderen vernichtet, um u. a. Europa und die USA mit Biosprit zu versorgen. In den USA sind Umweltschutzmaßnahmen, die den Steuerzahler belasten, schlichtweg nicht durchsetzbar.

Und da verlangen Sie, dass ganz allein Frau Merkel den Klimaschutz zu ihrem Hauptanliegen macht? Es wird Zeit, die Deutschen vom Primat der grünen Ideologie zu befreien. Die Herren Trittin und Gabriel haben als Minister der Bevölkerung Luftschlösser über das, was Deutschland leisten könnte und machen müsste, vorgespiegelt, und es ist zu hoffen, dass die deutsche Umweltpolitik unter Frau Merkel und Herrn Röttgen zur Realität zurückkehrt.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Naivität

Gott sei Dank hält sich Merkel mit Finanzierungszusagen zurück. Die Naivität der EU-Kommission kennt keine Grenzen. Da sollen doch mal schnell die EU-Länder jährlich 100 Milliarden Euro an die Armen überweisen. China und die USA müssen auch nicht mitmachen. Nein, wir gehen mit gutem Beispiel voran. Womit eigentlich? Mit Geldvernichtung, weil wir so viel davon haben, oder womit? Das Vertragswerk entscheidet über die Zukunft kommender Generationen? Alle global geplanten Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung bewirken nichts. Das wird nicht einmal vom Weltklimarat bestritten. Dass wir dennoch höchst sparsam mit den knappen Ressourcen umgehen müssen und auch möglichst wenig CO2 emittieren sollten, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ebenfalls auf einem anderen Blatt steht die Tatsache, dass die Natur und nicht der Mensch das Klima erwärmt. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, bedarf es allerdings einer höchst intensiven Beschäftigung mit der Materie.

Dr. Lutz Peters, Hamburg

Verständliches Zögern

Das Zögern von Frau Merkel ist verständlich, denn es muss sichergestellt werden, dass die Milliarden nicht in Waffen, Bürgerkriegen, Drogenhandel landen oder auf Nummernkonten angelegt werden. Und wie eine Kontrolle funktionieren soll, ohne die Souveränität des jeweiligen Staates zu berücksichtigen, kann ich mir nicht vorstellen. Uno und Sicherheitsrat schließe ich aus, denn da stoßen viele politische Interessen zusammen und werden ggf. durch ein Vetorecht "heruntergebügelt". Immerhin sind die Hauptverschmutzer der Atmosphäre auch die größten Waffenexportländer. Und die sollen ein Interesse daran haben? Es muss schnellstens etwas geschehen, aber nur Geld auf den Tisch zu legen, ist zu einfach gedacht. Ein die Erde umspannendes System ist notwendig, denn der Treibhauseffekt macht nicht vor Grenzen halt.

Jürgen W. Koch, per E-Mail

Mit großer Umsicht

Natürlich brauchen die Entwicklungsländer finanzielle Zuwendungen, wenn sie Maßnahmen zum Klimaschutz durchführen sollen. Ohne feste Zusagen wollen sie keine Reduzierungsziele nennen oder gar eingehen. Es fließen ja nicht einmal die versprochenen Gelder für die primär dringenderen Aufgaben, wie z. B. Bekämpfung von Hunger und Analphabetentum.

Die EU ihrerseits will keine verpflichtenden Zusagen machen, solange die USA und China nicht mitziehen, weil es sonst zu wirtschaftlichen Wettbewerbsverzerrungen kommt. Wenn aber Gelder zum Klimaschutz in die Entwicklungsländer fließen sollen, müssen die zuerst erwirtschaftet werden, das heißt, die Wirtschaft muss florieren können. Auch sollen ja die Enkel nachhaltig nur von den Zinsen leben, also muss das Kapital erhalten werden. Finanzielle Zusagen sind deshalb nur mit größter Umsicht zu treffen. Und das hat die Kanzlerin getan.

Dr. Friedrich Weinhold, Norderstedt

Klimahysterie

Wann endlich nehmen die Medien Kenntnis von den vielen seriösen Wissenschaftlern, die sich mit sensationellen Fakten der Klimahysterie entgegenstellen? Die globale Erwärmung findet seit 1998 nicht mehr statt, im Gegenteil: Die Temperatur sinkt. Der anthropogene (vom Menschen gemachte) Anteil aller "Treibhausgase" an der Gesamtmenge beträgt nur knapp 0,3 Prozent, der CO2-Anteil gerade mal 0,11 Prozent, und da soll die Verminderung des CO2-Ausstoßes etwas bewirken? Das Klima wird in erster Linie von der Sonne beeinflusst. Diese und andere Fakten finden Sie z. B. bei Michael Limburg (EIKE = Europäisches Institut für Klima und Energie). Herr Latif mokierte sich in einem Interview über die Klimakritiker, indem er sagte, da werde von Laien die Wissenschaft infrage gestellt. Kein Mensch würde Albert Einstein bezweifeln, aber beim Klima wage man das. Daraus spricht eine unfassbare Ignoranz gegenüber seinen Kollegen von EIKE und anderen.

Michael Starke, Hamburg

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