Schädlich

"Künstler rechnen mit der Stadt ab", Abendblatt, 30. Oktober

Ich denke, Hamburg ist Weltstadt und weltoffen. Aber ist sie es auch den Künstlern gegenüber? Als nichthamburgischer Karikaturist unterstütze ich die Hamburger Künstler. Das ist kein Hamburger Problem, sondern es betrifft alle Künstler in diesem Land. Wir können nicht regelmäßig Kunst verkaufen. Ich glaube, vielen Verantwortlichen ist überhaupt nicht bewusst, welchen Schaden sie anrichten. Selbst in Barcelona und Frankreich finden Diskussionen zu diesem Thema statt, was in Hamburg passiert. Ich organisierte 1992/93 die Off- Gala mit Kunstkollegen um die Binnenalster mit. 200 Künstler schenkten zwei Tage den Hamburgern ihre Kunst. Kunst zum Anschauen. Es kamen damals über 30 000 Besucher. Alles schon vergessen? Mögen sich noch viele Künstler aus den anderen Bundesländern anschließen. Als internationaler politischer Karikaturist komme ich viel herum in Europa. In keinem anderen europäischen Land als in der Bundesrepublik wird so mit Künstlern umgegangen. Und ein Volk erkennt man am Umgang mit der Kunst.

Heiko David Schaldach, per E-Mail

Kaufmannstugenden

Nachdem Stadtentwicklung, Senat und die Hamburger Behörden jahrelang tatenlos dem Verfall dieses Viertels zugesehen haben und nunmehr ein Investor gefunden wurde, der dieses verfallene Gelände bebauen will, wird dank der Initiative einiger Künstler dieses ehemals historische Viertel weltbekannt und "beliebt". Das entbindet den Hamburger Senat jedoch nicht von der Einhaltung vertraglicher Vereinbarungen, wenn er nicht noch weiter Schaden durch Vertragsbruch, Doppelzüngigkeit und Hinterhältigkeit nehmen will. Selten hat ein Hamburger Senat so unzuverlässig gearbeitet wie momentan. Die Parole heißt "tricksen, täuschen, tarnen", und Schwarz-Grün macht damit dem negativen Ruf der Politik alle Ehre, siehe Moorburg, Höppner, Ikea und jetzt Hanzevast. Die Hamburger Regierung sollte sich wieder auf die Tugenden des ehrbaren Hamburger Kaufmanns besinnen, denn Werte wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und die Einhaltung von Zusagen sowie Verträgen sind absolut erforderlich.

Ellen und Klaus Hellberg, per E-Mail

Erfolgschip

"SPD glaubt: Elbphilharmonie noch teurer", Abendblatt, 30. Oktober

Was soll das Profilierungsgequake von Herrn Neumann? Natürlich wird die Elbphilharmonie noch teurer. Das wissen doch mittlerweile alle, und wenn die SPD für den Bau verantwortlich gewesen wäre, es wäre nicht anders. Man muss es aber als Erfolgschip für die Zukunft sehen. In zehn, fünfzehn Jahren, wenn das Gebäude seine Funktion erfüllt und Tausende von Besuchern nach Hamburg gelockt hat, wird das Geld mit Zinseszins in den Stadtsäckel zurückfließen. Abbrechen und aufhören will ja auch keiner. Nur etwas mehr Ehrlichkeit am Anfang wäre gut gewesen. Aber wie heißt es doch so richtig? Politiker und Ehrlichkeit ist ein Widerspruch in sich ...

Harald Krafthöfer, per E-Mail

Begeistert

Online-Archiv

Erst am 30. Oktober 2009 habe ich bemerkt, dass alle ab 1948 erschienenen Abendblatt-Artikel im Internet veröffentlicht sind. Sofort habe ich einen Artikel gesucht, von dem ich zwar einen markanten Begriff, aber nicht das Erscheinungsjahr wusste. Ich habe den Artikel sofort gefunden. Er ist 1984 erschienen. Herzlichen Dank, ich bin begeistert.

Barthold Olbers, per E-Mail

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