Per E-Mail direkt Kontakt zur Behörde aufnehmen oder online Formulare ausfüllen - das sind nur zwei der Angebote, die der neue Hamburger “Behördenfinder“ ermöglicht.

Bezirksstaatsrat Manfred Jäger (CDU) schaltete die Internetadresse www.hamburg.de/behoerdenfinder gestern in der Finanzbehörde frei.

Die Website ersetzt den 14 Jahre alten Vorgänger DiBIS. Manfred Jäger: "Mit dem neuen Behördenfinder hat Hamburg im Länder- und Städtevergleich seinen Spitzenplatz bei modernen E-Government-Anwendungen weiter ausgebaut. Gerade im Internetzeitalter bedeutet mehr Kundenfreundlichkeit und bessere Ansprechbarkeit der Behörden auch, dass man online gut erreichbar sein muss." Im Behördenfinder kann man direkt sein Anliegen eingeben, zum Beispiel "Reisepass" oder "Bauantrag". Das System informiert über Zuständigkeiten, Öffnungszeiten der entsprechenden Stellen bis hin zu Zimmernummer, Gebühren und erforderlichen Unterlagen. "Einmalig in Deutschland" sind nach Angaben der Finanzbehörde die tagesaktuellen Hinweise, zum Beispiel auf kurzfristige Veränderungen von Öffnungszeiten.

Nachdem das alte System von etwa 2600 Besuchern am Tag genutzt wurde, erhofft Jäger sich vom neuen Behördenfinder eine deutliche Zunahme der Nutzer. Hamburg investierte 125 000 Euro in die neue Anwendung. Weiter bestehen bleibt der telefonische HamburgService (Tel. 428 28 0) und die einheitliche Behördenrufnummer 115.

Letztere, die in Hamburg seit gut einem halben Jahr als Modell getestet wird, hat auf dem E-Government-Wettbewerb in Berlin den ersten Preis in der Kategorie "Innovation" gewonnen. Der Wettbewerb soll den Einsatz moderner Technologien in der öffentlichen Verwaltung stärken. In diesem Jahr gab es fünf Kategorien, in denen Bundes-, Landes und Kommunalverwaltungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeneinander antraten.

Die Jury würdigte das Projekt "D115" als "erstes ebenenübergreifendes Projekt von Bund, Ländern und Kommunen mit großer Öffentlichkeitswirkung".