Große Teile des Parks sind verkauft. Die Säulen-Villa bleibt und wird renoviert - dort gibt es weiterhin politische Seminare.

Hamburg. Es ist ein Filetgrundstück im schönen Falkensteiner Forst. Dichte Buchen- und Birkenhaine zieren die 2,3 Hektar große Parklandschaft an der Rissener Landstraße, die an den Golf-Club Falkenstein grenzt. Eine lange Allee führt zu einer weißen, dreistöckigen Säulenvilla mit rotem Ziegeldach - vielen Hamburgern und internationalen Gästen als "Haus Rissen" bekannt. Das ehemals als großbürgerlicher Landsitz erbaute Gebäude beherbergt seit 1954 die gleichnamige renommierte politische Bildungsstätte. Jetzt wurden zwei Drittel des Grundstücks, das dem Trägerverein des Internationalen Instituts für Politik und Wirtschaft gehört, an einen Investor aus dem Hamburger Umland verkauft. 500 bis 1000 Euro kostet laut Maklerschätzungen zurzeit der unbebaute Quadratmeter in dieser Top-Lage - das würde einem Kaufpreis von mindestens 7,5 Millionen Euro entsprechen. "Wir haben den nördlichen Teil des Grundstücks, den Parkplatz und die Ränder des Grundstücks verkauft, um die Villa zu renovieren und für die zukünftige Arbeit des Bildungsinstituts Haus Rissen Hamburg zu modernisieren.

Das Kernstück des Grundstücks mit der Villa, Allee und dem Südrand zum Golfplatz verbleibt in unserem Besitz", bestätigte gestern Philipp-Christian Wachs, seit 16 Monaten Geschäftsführender Direktor vom Haus Rissen, dem Abendblatt. Im nördlichen Teil, jetzt ein Parkplatz, soll ein modernes Tagungshotel mit 120 Zimmern und einer Tiefgarage von einem dritten Betreiber gebaut werden. Der parkähnliche Charakter und die Baumsubstanz des Grundstücks sollen bleiben. An den Rändern des Grundstücks sollen elegante Elbvillen mit mehreren Wohnungen entstehen. Im Gespräch für den Bau des modernen Hotelkomplexes ist der US-amerikanische Star-Architekt Richard Meier, der für seine schneeweißen, kantigen und zukunftsweisenden Bauten bekannt ist.

"Wir trennen uns von dem Betrieb eines Tagungshotels und werden unsere zunehmend anspruchsvoller gewordenen Gäste in Zukunft in diesem neuen Hotel unterbringen", sagt Wachs. Sein Institut wird die alte Villa für Seminare und Tagungen nutzen. Das schöne Gebäude soll zuvor von Grund auf renoviert werden. "Wir haben jährlich rund 10 000 Teilnehmer mit mehr als 3000 Übernachtungen. Unsere Seminare über sicherheits- und wirtschaftspolitische Themen sollen auch in Zukunft wegweisend sein. Daher wollen wir unsere Arbeit verstärkt auf die Inhalte und nicht auf die Unterbringung konzentrieren", erklärt Wachs den Verkauf des Grundstücks. Baubeginn soll im Frühjahr 2011 sein.